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04.09.2015 | Der letzte Tag

Ich habe die Ehre über unseren letzten Tag in Alpbach einen Blogeintrag zu schreiben ;-) Diesen möchte ich für eine subjektive und höchst unvollständige Auflistung von Anekdoten bzw. Zitate der letzten 18 Tage nutzen:

 

„Wir brauchen ein neues Mindset!“ - Meinung des Podiums und der meisten Diskussionsteilnehmer in einer Technologie Breakout-Session

 

„In die Berg‘ bin I gern, und da g’freit si mei G’miat, wo die Almreserl wachsen und der Enzian bliaht.“ -  am Gratlspitz

 

„Sie können mein Kunstwerk auch gleich ein ganzes Jahr behalten“, sprach der Künstler und warf einen Betonblock vom LKW. - aus mündlicher Überlieferung

 

„Gehet hin und vermehret euch“ - ein Minister bei einem Kamingespräch

 

„As you can further read in my book... I have given details on this concept in my book... You may also read this in my book...“ - während einem Gastbeitrag eines Vortragenden in der Seminarwoche

 

„No more questions, I have to rush through my slides“ - eine Vortragende kurz vor der Mittagspause in der Seminarwoche

 

„Differentiation ist not the same as discrimination“ - ein weit verbreitetes Zitat am Forum

 

„China... Perlenflussdelta...“ - Hört man bei verschiedenen Gelegenheiten vom selben Redner immer wieder

 

„Es kann nicht unser Ziel sein, die USA zu imitieren!“ - Person am Podium bei einem Plenar-Talk während den Finanzmarktgesprächen

 

„Aber ich kann eh auch deutsch“ - nachdem man sich mit jemanden eine halbe Stunde auf englisch unterhalten hat

 

„Das ist keine Flüchtlingskrise, sondern eine Krise der Solidarität“ - Franz Fischler, bei der Eröffnung der Politischen Gespräche

 

„I have a quote from the Plenum. Huh, I have written it in a way so that I can not read it any more.“ - Person am Podium bei einem Frühstücksgespräch

 

„Goethe gebraucht einmal statt «fortwähren» das geheimnisvolle Wort «fortgewähren». Sein Ohr hört hier «währen» und «gewähren» in einem unausgesprochenen Einklang. Bedenken wir nun aber nachdenklicher als bisher, was eigentlich währt und vielleicht einzig währt, dann dürfen wir sagen:

Nur das Gewährte währt. Das anfänglich aus der Frühe Wahrende ist das Gewährende.“ - Martin Heidegger, 1954 - das Highlight der Seminarwoche

 

Soweit zu einem Querschnitt des Forums aus persönlicher Sicht...

 

Morgen geht es auch schon wieder nach hause. Die zweieinhalb Wochen waren wirklich in rasendem Tempo vorbei. Aber auf jeden Fall war die Zeit in Alpbach für mich ein einmalig fantastisches Erlebnis. Ich dachte, Highlights aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, aber wenn ich genauer nachdenke, gibt es so etwas wie „Highlights“ für mich gar nicht – Es sind einfach die gesamten Eindrücke dieses Events, die netten Mitstipendiaten von unserem Club, die Studierenden aus so vielen verschiedenen Ländern, und natürlich der „Spirit of Alpbach“, welche dieses Erlebnis so besonders machen!

 

[2015-09-04 | Andreas Brandstätter]

03.09.2015 | 7-Gang Restl-Essen

Mit fortschreitender Dauer des Forums nimmt die subjektive Fähigkeit zur Konzentration immer weiter ab. Oder es ist einfach nur die Müdigkeit. Um so besser, dass es heute ein ordentliches Frühstück gibt. Ein Softwarekonzern hat dabei zur Diskussion und zum Networking geladen.

Erfreulicherweise gibt es zuerst Frühstück und dann die Worte der Unternehmensvertreter – andernfalls wäre so mancher sowieso noch nicht ganz munter ;-)

 

Nach dem Frühstück gilt es die schwere Wahl zwischen Forums-Programm oder Ausspannen zu entscheiden – in Hinblick auf die abnehmende Konzentrationsfähigkeit, und weil die Nachmittagsveranstaltungen vielversprechender klingen, entscheide ich mich für zweitere Option. Also ein bisschen Spazierengehen durch den Ort und in der Sonne sitzen – zumindest in dem Teil der Sonne, der sich durch die Wolken kämpfen kann.

Beim Kongresszentrum ist die Aussicht ganz nett und man kann die Nebelschwaden beobachten, wie sie sich um die Berggipfel schlängeln, daran hängen bleiben, sich an einem Ort auflösen und anderswo neu bilden. Dieses Bild lässt einem noch länger die Berge beobachten, als an einem Sommertag, so spannend ist es wenn Gipfel auftauchen und wieder verschwinden. - Auf jeden Fall ein Anblick, der mir in Niederösterreich fehlen wird.

 

Weiter geht der Spaziergang etwas aus dem Ort hinaus, in der Hoffnung einen Platz mit guter Aussicht auf die Ortschaft zu finden. Diesen finde ich nicht, aber dafür einen Heißluftballon, der offensichtlich gerade startet. Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf, dass der Ballon mit Leinen befestigt ist, und nur etwa zehn Meter steigen kann. Eine

Werbeaktion – wie einem erzählt wird. Wenn man sich in die Schlange einreiht, darf man auch hinauf. Die Aussicht oben ist kaum besser, als am Boden. - Aber jetzt habe ich zumindest etwas in den Blogeintrag zu schreiben.

 

Ist man in Alpbach unterwegs, fallen einem während dem gesamten Forum schon zwei Typen von Autos auf: Oberklasse Limousinen als „BMW-Schuttle“ und kleine Elektroautos. Zweitere davon kann man sich als Forums-Teilnehmer für eine Probefahrt ausborgen. Da ist der vorletzte Tag doch eine gute Gelegenheit und mit einem Elektroauto bin ich sowieso

noch nie gefahren. Bei der kurzen Einschulung meint der BMW-Vertreter, man soll nicht von der Beschleunigung überrascht sein. Da denkt man sich noch: So viel wird das schon nicht sein. Wenn man endlich aus dem Ortsgebiet draußen und kein anderes Auto mehr auf der geraden Straße zu sehen ist, kann man endlich ins Gaspedal steigen – und tatsächlich von 30 bis 100 km/h hat das kleine Auto eine geile Beschleunigung!

 

Und weil das Thema Essen in Alpbach sowieso eines der Wichtigsten ist – Stichwort: Empfänge – möchte ich euch den Speiseplan des abendlichen Restl-Essens natürlich nicht vorenthalten:

* Gnocci mit Feta-Karotten-Zubereitung

* Nudelvariationen mit Tomaten-Gemüse-Wurst-Souce

* Eierschwammerl Eierspeise

* Bunte Salatvariation

* Scharfe Gemüsesuppe nach Alpbacher Art aus Oma's Küche

* Kaiserschmarrn-Variationen: unzählige Eis-Sorten, Marmelade, Nutella oder Topfen

* Snack: Salatgurke

 

[2015-09-03 | Andreas Brandstätter]

02.09.2015 | Ein Mittwoch in Alpbach

tl_files/BILDER/Alpbach-2015/Wdf.JPGDank des WdF starten wir – mit einem ausgezeichneten Frühstück im Hotel Post – gestärkt in den Tag. Währenddessen erzählt Elisabeth Wenzl, Stellvertreterin des Landesvorsitzenden, über das Wirtschaftsforum der Führungskräfte und von ihren Aufgaben als Geschäftsführerin der Familie & Beruf Management GmbH.

Danach geht es weiter zu den Breakout Sessions der Wirtschaftsgespräche in die Hauptschule. Bei den zahlreichen interessanten Vortragenden ist es schwer sich für eine Breakout Session zu entscheiden. Bei „Win-Win?! The Symbiosis of Big Business and Startups“ diskutieren Wolfgang Anzengruber (Verbund), Brigit Hofreiter (TU), Christian Kern (ÖBB), Ali Mahlodji (Whatchado), Markus Noga (SAP) und Alexander Rinke (Celonis) über die Vorteile die Startups von Großunternehmen haben und wie Großunternehmen von Startups profitieren können. Aufgrund des großen Andrangs wird die Breakout Session zwischendurch spontan in das Waldbad verlegt.

Am Nachmittag steht der Arbeitskreise von Rewe „Alles Gleich? – Alles Anders?“ auf dem Programm. Da Gabriele Zuna-Kratky kurzfristig absagen musste sind nur Herren am Podium – Frank Hensel, Sebastian Kurz, Franz Schellhorn und Christian Gehrer – dadurch werden weitere hitzige Diskussionen über die Gleichberechtigung der Frau entfacht. Im Anschluss verköstigt Rewe die Teilnehmer beim Ja! Natürlich Empfang auf die Bischoferalm.

Am Abend lädt T-Mobile zur Magenta Night in den Böglerhof. Anschließend geht es wie immer weiter zum Jakober.

 

[2015-09-02 | Evelyn Baierl]

01.09.2015 | Wasserspaß am Rande des Forums

Wie in meinem gestrigen Blog zu lesen ist: das Forum Alpbach ist nicht nur spannend, intellektuell fordernd, sondern es macht auch wirklich Spaß. Doch nach zwei Wochen in einem kleinen, alpinen Bergdorf mit hunderten Studenten und tausenden Teilnehmern habe ich heute ausnahmsweise kein Seminar besucht, keiner Podiumsdiskussion beigewohnt und auch kein gesponsertes Frühstück genossen. Nein - heute stieg ich zum ersten Mal wieder ins Auto und fuhr mit meiner Freundin Lisa nach Wörgl, um mir einen Traum zu erfüllen, der mich seit drei Jahren begleitet: auf der L2 zu rutschen.

 

Die L2 ist die erste Doppellooping-Wasserrutsche der Welt. Auf einem 14 Meter Abgang rutscht man knappe zwei Meter im freien Fall. Während man eine Geschwindigkeit von bis zu 60kmh erreicht, wirken 2,6 g-Kräfte auf dich ein. Genau das Richtige, um den inzwischen müden und rauchenden Kopf wieder frei zu bekommen. Ich bin insgesamt drei Mal gerutscht – das erste Mal, um es auszuprobieren, ein zweites Mal, um die noch immer bestehende Angst zu überwinden, und ein drittes Mal für das nachstehende Foto.

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Warum erzähle ich von diesem kleinen Ausflug, der meinen Vormittag erhellte, bevor wir uns wieder in das Alpbach-Getümmel an Kamingesprächen von bzw. mit Microsoft, Rainer Nowak, Andrä Rupprechter sowie den Empfängen von Verbund, JVP und NÖ schmissen?!

 

Erstens, da es oft sehr gut tut aus der mittlerweile gewohnten Umgebung auszubrechen und etwas Anderes zu erleben, um dann wieder mit vollem Elan und einer neuen Perspektive zurückzukehren. Zweitens vergessen wir oft, wie ungewohnt und doch wie gut es sich anfühlen kann, wenn man eine Situation mal nicht unter Kontrolle hat und man sich nur auf die Spannung in seinem Körper konzentrieren und loslassen muss. Drittens glaube ich, dass mich diese L2 Rutsche so sehr forderte, wie manch introvertierte Person vermutlich durch das Forum Alpbach gefordert werden würde. In beiderlei Situation ist es nämlich wichtig über seinen Schatten zu springen! Es gibt kaum etwas Angsteinflößenderes für jemanden wie mich, die Sprungangst hat, als wenn die Platte unter den Füssen weggerissen wird und man ins Leere stürzt. Genauso muss es sich für manche Menschen anfühlen hier in Alpbach auf fremde Personen zuzugehen und eine Konversation aus dem Nichts heraus zu starten. Doch genauso wie ich nach dieser Rutschpartie von einem Ohr zum Nächsten strahlte, werden einem die neuen Bekanntschaften und die vielfältigen Konversationen hier langfristig Freude bereiten. Daher mein Appell an alle Teilnehmer des Forum Alpbach: geht auf Menschen zu, die ihr vorher noch nicht kanntet. Denn genau das ist der Spirit of Alpbach.

 

Daher mein heutiges Fazit: Die L2 hat es drauf! Und das Forum Alpbach sowieso ;)

 

[2015-09-01 | Stephanie Gasche]

31.08.2015 | Alpbach ist verrückt

Alpbach ist verrückt. Zitat eines österreichischen Stipendiaten von gestern Abend: „Das Forum Alpbach ist wie Summer Splash für Intellektuelle.“ Von früh morgens bis spät abends ist hier was los. Mein heutiger Tagesablauf (und ich habe viel ausgelassen) lautete:

 

7:25h Wecker

8:00 - 9:10h Höhenfrühstück auf der Postalm (nein, hier war kein Morgensport notwendig) zum Thema Auswirkung der Flüchtlingskrise auf die kommenden Wahlen innerhalb der EU

9:30 - 12:00 Besuch der 1. Breakout Session organisiert vom Außenministerium zum Thema Österreich - seit 20 Jahren Teil der EU.

12:00 - 13:30 viele, viele Mittagstischgespräche (siehe unten)

13:30 – 16:10 Besuch der 2. Breakout Session vom Österreichischen Integrationsfonds zum Thema Skills. Es ist traurig zu hören, dass sich ein Drittel der Migranten in Europa überqualifiziert für ihre Arbeitsstelle fühlen. In einem toll moderierten World Café erarbeiten wir weshalb und mit welchen Möglichkeiten wir Migranten gemäß ihrer Fähigkeiten am europäischen Arbeitsmarkt einbinden können.

16:20 Es ist glühend heiß - da muss einfach ein Milkshake her. Und ich bin so müde von mittlerweile zwei Wochen alpinem Summer Splash, dass ein Milkshake mit Schokoladestückchen her muss.

17:00-18:45 Umstrittenste Podiumsdiskussion des Forums – es diskutiert Thilo Sarrazin mit ausgewählten Rednern zum Thema Flüchtlingskrise

19:00-20:30 Kamingespräch mit unserem Sponsor Deloitte über die Attraktivität Österreichs als Unternehmenssstandort

20:30 – 21:30 kurze Verschnaufpause in unserer Mädls-WG inklusive Brettljause mit Käse von der lokalen Molkerei

22:00 bis spät in der Nacht Ukraine Party im Hallenbad

 

Das Wunderbare an Alpbach ist, dass es keinen klassischen Smalltalk gibt. Hier ist es in Ordnung, wenn man innerhalb von 30 Sekunden – nach den semi-obligatorischen Fragen des „Woher kommst du?“ und „Wie heißt du?“ – direkt in Themen wie Zwangsheirat, Traiskirchen, Religion, Wienwahlen, Toleranz, EU Politik, Start-Up Szene, Jagdgesetze, Bartpflege, Abtreibung etc. einsteigt. Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, in vier Tagen von dieser Maturareise (mit 10 Jahren Verspätung) wieder abzureisen.

 

Das Forum Alpbach ist ein Ort der Interkulturalität, Kunst, Ruhe, Meinungsfreiheit, Toleranz und des Diskurses. Definitiv kein Ort des üblichen Smalltalks. Das Forum ist ein wunderbarer Ort.

 

[2015-08-31 | Stephanie Gasche]

31.08.2015 | (Un-)Gleicheit

Das Forum Alpbach begleitende Metathema (Un-)Gleicheit trifft die zur Zeit politisch enorm präsente Flüchtlingsthematik genau auf den Punkt. In diesem Zusammenhang wird vermehrt weniger von einer Flüchtlingskrise als von einer Krise der Solidarität gesprochen.


Eine große Portion Solidarität könnte der Schlüssel sein um uns aus der Zeit großer Unruhe und Chaos wieder zu Orientierung und Halt zu verhelfen. Auch hier in Alpbach ist der Grundtenor einer allgemeinen Verunsicherung merklich zu spüren. Doch wie können wir wieder zu einem starken Miteinander auch mit den Flüchtlingen finden?


Anfangen können wir nur bei uns selbst, und so hoffe ich, dass viele dem Beispiel einer engen Freundin von mir folgen, deren SMS mich kurz vor der Podiumsdiskussion „Sackgasse Europa? Asyl- und Flüchtlingspolitik auf dem Prüfstand“ erreicht – sie bittet mich in dieser Nachricht um Umzugskartons um ihr den Auszug aus ihrer eigenen Wohnung zu erleichtern, die sie ab nun mietfrei Flüchtlingen zur Verfügung stellen wird. Ich bin begeistert und gleichzeitig stolz so meine charakterstarke Freundin.


Dann fängt auch schon die Podiumsdiskussion an. Schon im Vorfeld konnte ich einige kritische Stimmen sowohl in den sozialen Medien als auch im persönlichen Kontakt hier in Alpbach selbst vernehmen, die sich gegen eine Teilnahme Sarrazins an dieser Podiumsdiskussion aussprachen. Man solle dem Buchautor von „Deutschland schafft sich ab“, einem Aufruf gegen Einwanderung keine Plattform für rassistische Ansichten bieten.


Und ja, natürlich drifteten die migrationskritischen Ansichten Thilo Sarrazins und Klaus Schwertners, dem Geschäftsführer der Caritas diametral auseinander. Doch das müssen wir aushalten. Denn immerhin repräsentiert Sarrazin mit seinen Ansichten die Meinung einer nicht unwesentlichen Zahl der Bevölkerung von bis zu 30%. Sollen diese Personen fortan von Diskussionen ausgeschlossen werden, da ihre Meinung womöglich zu ungebildet, zu minderwertig sei?


Ganz im Gegenteil bin ich dafür, dass Personen wie Sarrazin weiterhin zu Diskussionen eingeladen werden. Denn darin sehe ich ein enormes Potential. Ein Gegenüberstellen ungleicher Meinungen macht die Differenzen offensichtlich und ermöglicht des Weiteren Infragestellungen radikaler Ansichten. Ausgrenzen oder Ausblenden bestimmter Gesinnungen führt bestimmt nicht zu dem gewünschten Ergebnis eines friedlichen Zusammenlebens. Viel eher werden sich diese Gruppierungen in ihren Ängsten und Vorurteilen bestätigt fühlen und ihre Meinungen sich womöglich verhärten. Im schlimmsten Fall führt eine Ausgrenzung zu Radikalisierung, wie wir sie in dem Zusammenschluss eines neuen islamischen Staates bereits vorfinden. Die Antwort auf rechten Populismus kann nicht in seinem Pendant dem linken Populismus gefunden werden.


Klaus Schwertners Schlussworte der Podiumsdiskussion sprechen mir aus der Seele –wir müssen Integration auf zweierlei Ebene umsetzen: Einerseits in Bezug auf Flüchtlinge und Migranten und andererseits in Bezug auf Menschen wie Thilo Sarrazin. 

 

[2015-08-31 | Lisa Charlotte Sonnberger]

30.08.2015 | Übers Ziel geschossen

Während einige von uns morgens zu einer Führung in eine nahegelegene Käserei aufbrachen, nutzten andere – so wie ich – den Vormittag vor allem zum Ausschlafen und wegen dem traumhaften Wetter auch um laufen zu gehen.


Um 14 Uhr stand dann die Eröffnung der politischen Gespräche am Programm, die so etwas wie das Highlight des Forums sind. Eröffnet wurden die Gespräche mit Aktionismus vom Berliner Zentrum für politische Schönheit, mit vier Schweigeminuten und einem fiktiven Rückblick aus dem Jahr 2055 auf 2015, so weit so gut und angemessen. In weiterer Folge wurde jedoch etwas übers Ziel hinausgeschossen und Sarrazin und Roth (Minister im deutschen Auswärtigen Amt) – beide anwesend – von der Bühne aus in aggressiver Form verbal attackiert, Letzterem direkt die Schuld an zehntausenden Toten im Mittelmeer gegeben, beides frenetisch vom Publikum beklatscht. Unabhängig davon, wie man inhaltlich zu den Aussagen steht – die meisten von uns stimmen dem wohl zu – ist es nicht gerade ruhmvoll für das Forum, wenn einzelne Personen attackiert werden, die in dieser Situation weder antworten noch sich rechtfertigen können. Wenn wir nicht an Dialog interessiert sind und weiter angenehm in unserer „Eliten-Gutmenschen-Blase“ denken wollen, dann braucht man einen Sarrazin auch nicht einzuladen. Es gibt nun mal Vorbehalte gegenüber dem „Fremden“ in der von uns gern herabwürdigend sogenannten „einfachen Bevölkerung“. Nur wenn man versucht auch diese Bevölkerungsgruppen am Weg mitzunehmen – ganz egal ob in der Flüchltlingsthematik oder in einer verstärkten europäischen Integration – können die Probleme langhaltig gelöst werden. Schuldzuweisungen an einzelne Personen bringen uns jedenfalls nicht weiter, so abstoßend Sarrazins Thesen auch sein mögen.


Weiter ging es dann mit dem offiziellen Teil, bei dem unterer anderem HeiFi, Sebastian Kurz, die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović und Kristalina Georgieva, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, zu Wort kamen. Ausklingen ließen wir den Abend bei einem Empfang, einem Konzert der ukrainischen Band „Los Colorados“ und – selbsverständlich – im Jakober. 

 

[2015-08-30 | Christian Strobl]

30.08.2015 | Tiroler Charme

Den Sonntagvormittag nutzten einige unserer Stipendiaten für einen Ausflug nach Wildschönau, zur Schaukäserei Schönangeralm. Dort angekommen, wurden wir vom Meisterkäser Johann mit einem freundlichen „Griaß enk“ und einem Stamperl Schnaps begrüßt, bevor er uns einen Einblick in die Kunst des Käsemachens gab. 

 

Nach einer kleinen Käseverkostung folgte ein gemeinsames Mittagessen, bei dem wir uns neben Kuhglockengeklingel und wundervollem Bergpanorama auch an den Klängen eines Tiroler Trachtenchors erfreuen durften. Somit spührten wir an diesem Vormittag den ganzen Charme, der dieses wundervolle Bundesland Tirol ausmacht.

 

Zurück in Alpbach, hieß es hinein in den Anzug und zur Eröffnung der politischen Gespräche in den Erwin-Schrödinger-Saal, der wieder mal bis zum Bersten voll war. Gerade noch hineingekommen und einen der wenig begehrten Stehplätze ergattert, wurde auch schon über die Zukunft der Europäischen Union debattiert. U.a. teilten Bundespräsident Heinz Fischer, Außenminister Sebastian Kurz oder das slowenische Staatsoberhaupt Borut Pahor Ihre Ansichten über die künftigen Herausforderungen der EU.

 

Beim abendlichen Empfang im Kongresszentrum wurde dann wieder um die besten Plätze am Buffet gekämpft um sich für eine intensive Nacht zu stärken, die mit dem Konzert einer ukrainischen Band begann und wie üblich in den frühen Morgenstunden beim Jakober endete.

 

[2015-08-30 | Christoph Eckharter]

29.08.2015 | Im Gespräch mit Bundesminister Sebastian Kurz

Ein wunderschöner sonniger Morgen breitet sich über Alpbach aus. Bei wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein kann es sogar auf 1000 m sehr warm werden. Wir nutzten heute die Gelegenheit um mit dem Elektroauto i3 von BMW eine Probefahrt zu machen. Diese Alternative zu Fahrzeugen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, hat durch den Elektroantrieb nicht nur eine hervorragende ÖKO-Bilanz zu bieten, sondern beschert auch ein ganz besonderes Fahrgefühl.

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Viele ehemalige Stipendiaten und Stipendiatinnen des Club Alpbach Niederösterreich sind zum Wiederkehrerwochenende erneut angereist, um den Spirit von Alpbach wieder zu erleben. Auf der Zotteralm hatten wir die Gelegenheit uns bei einem gemeinsamen Essen näher kennen zu lernen. Die berühmten Omeletten sind hervorragend!

Bei einem Kamingespräch in der Wiese beantwortete Jeffery Sachs viele Fragen von Stipendiaten und Stipendiatinnen. Meine Takehomemessage: Es ist wichtig Ziele zu haben, daran zu glauben und sie schrittweise umzusetzen. 

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Samuel stellte sich der Herausforderung und nahm an der Speaker’s Night teil. Als einer von zehn Teilnehmer und Teilnehmerinnen stelle er sich der Jury und gewann den hervorragenden 3. Platz! Wir gratulieren herzlich! 

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Das Highlight des Tages war für mich das Kamingespräch mit Sebastian Kurz, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres. In einer entspannten Atmosphäre beantwortete Sebastian Kurz viele Fragen und erläuterte die Perspektiven im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise. 

 

[2015-08-29 | Romana Berger]

29.08.2015 | Kurz & Knackig

Das Wiederkehrer Wochenende war kurz aber knackig. Nach einem gemütlichen Kennenlernen der Wiederkehrer und der diesjährigen Stipendiaten im Haus Kritall am Freitagabend trafen sich alle wichtigen Leute des Forum Alpbachs beim legendären Salz-Nieder-Clubbing in der Waschkuch‘l. Die Party war inspiriert von interessanten Gesprächen, vom Kennenlernen neuer Leute, dem Wiedersehen alter Freunde und von abenteuerlichen, nächtlichen Badegängen.

Noch etwas ausgelaugt vom Vorabend machte sich der Club Alpbach Niederösterreich am Samstag am frühen Nachmittag auf den Weg Richtung Zottaalm. Ein kurzer erfrischender Stopp wurde beim Kneipbad zur Abkühlung eingelegt. Danach konnten wir es kaum noch erwarten auf die Zottaalm zu kommen, um dort Löffelmilch und riesen Omlett zu verspeisen.

Gestärkt ging es wieder zurück ins Tal, um uns nach einem Power-Nap auf das Kamingespräch mit Bundesminister Sebastian Kurz, einem ehemaligen Club-Alpbach-Niederösterreich-Stipendiaten vorzubereiten.

Zeitgleich zum Kamingespräch fand auch die Speaker’s Night statt, wo Samuel Tanios den Club-Alpbach-Niederösterreich repräsentierte. Wir gratulieren dir zu deinem 3ten Platz.

 

[2015-08-29 | Evelyn Baierl]

29.08.2015 | Speaker's Night - 3rd Place!!

Nach einigen Tagen des Entgegenfieberns war die Teilnahme an der alljährlichen Speaker’s Night, einem Fixpunkt des Forums, nur noch einige Stunden entfernt. Das größte Problem dabei war jedoch: Eine Rede war noch nicht vorbereitet. So stand ich frühmorgens auf, und versuchte bereits während des Frühstücks, mir die Kernpunkte meiner Ansprache zu überlegen. Nach einiger Zeit stand eine Rohfassung bereit, die bei meinem Mitbewohner bereits auf Wohlwollen stieß. Am frühen Nachmittag versammelte sich der gesamte Club NÖ zum geschlossenen Aufstieg auf die Jausenstation “Zottaalm”. Dort erfreuten wir uns nach kurzem aber anstrengendem Fußmarsch an Köstlichkeiten wie Omelett, Speckknödel oder Kaiserschmarren, begleitet von einem erfrischenden Radler. Noch während unseres Almaufenthalts gab mir mein Club die Möglichkeit zur Generalprobe meiner Rede. Dabei erhielt ich wertvolle Verbesserungsvorschläge, die ich in meine Notizen einfließen lassen konnte. Um 20:30 war es dann soweit und der Erwin-Schrödinger-Saal im Alpbacher Kongresszentrum füllte sich mit neugierigen Zuhörern. Nach rhetorisch ausgezeichneten Vorstellungen konnte ich schließlich als vorletzter Redner meine Gedanken zum Thema “why it hurts to be fair” an das Publikum und eine hochkarätige Jury weitergeben. Trotz anfänglicher Nervosität gelang es, eine persönlich zufriedenstellende Ansprache zu halten, die mit dem 3. Platz bedacht wurde. Dieser Erfolg wurde gemeinsam mit dem Club noch bei einem gemütlichen Umtrunk gefeiert.

 

[2015-08-29 | Samuel Tanios]

28.08.2015 | Diverses

Als hätte ich schon geahnt, dass das Fußballturnier mit Verletzungen enden würde (siehe Andreas’ Beitrag), habe ich mich stattdessen für die sogenannte „interreligiöse Morgenbetrachtung“ entschieden. Die war zwar traditionell katholisch statt interreligiös, aber wir wurden danach zum Frühstück eingeladen, und wer kann da schon nein sagen? Eine einmalige Gelegenheit, die Alpbacher Pfarrgemeinde durcheinanderzuwirbeln und den Altersschnitt ordentlich zu senken. Endlich konnte ich den Alpbachern alle Fragen stellen, die mir schon so lange am Herzen liegen:

Pflanzt ihr die Blumen auf eurem Balkon alle freiwillig?
„Jo sicha, oiso der Bürgermoasta hot gsogt er zoits uns ned!“

Nerven euch die Forumsteilnehmer schon?
„Na, san jo nur 2 Wochen. Mia bereiten uns vor und nochher bereit ma uns nach. I bin des seit 1945 gwehnt“

Nach einem spannenden Kamingespräch mit Gunter Pauli und einer kurzweiligen Arbeitsgruppe zu Bioökonomie startet die Salz-Nieder-Party. Dort haben wir einen neuen Namen für Wodka Brause gelernt: „Woschpuiva“. Dann war auch schon Mitternacht und zu erzählen, was danach passiert ist, ist Gott sei Dank nicht mehr meine Aufgabe.

 

[2015-08-28 | Julia Mathe]

28.08.2015 | #BlogOfAlpbach #WeAlsoHaveNormalTexts

 

Erkennt ihr dieses Gebäude ?

Nicht? Das ist wahrscheinlich ein Grund, sich für euch zu freuen … wie wäre es mit einem kleinen Quiz:

 

a)         Kongresszentrum Alpbach

b)         Wachkuchl

c)          Zottahof

d)         Arzt

 

Eine Idee? Richtig! Der Arzt.

 

In der Tat wünsch ich allen Forumsteilnehmern, dass sie diese alpbacher Attraktion (und das ist er in der Tat: sehr beeindruckend) nicht von innen besichtigen müssen, in meinem Fall kam es aber leider so.

 

Warum?

 

Naja, also am Vormittag gab es ja das Fußballturnier, vorbildlich vom Club Alpbach Niederösterreich organisiert. Und bei Fußballturnieren kommt es bekanntlich hin und wieder zu kleineren Unfällen (manchmal auch zu größeren, wenn ich etwa an Profifußball denke, wo sich die Sportler mit einer solchen Häufigkeit in anscheinend unerträglicher Qual am Boden winden, dass ich mich frage, wie es überhaupt Menschen geben kann, die sich derart heldenhaft aufopfern, um andere Menschen mit ihren Höchstleistungen zu unterhalten.) Und leider geschah mir ein solcher Unfall, als ich im Spiel gegen unsere Mädels-Mannschaft umknickte und mir somit einen Bändereinriss zuzog, wie mir der Arzt später erklärte.

 

Ein Bändereinriss ist nun nichts wirklich Tragisches, aber er schränkt doch die Beweglichkeit ein wenig ein. Wenn man 12 Minuten vom Hotel Post zum Böglerhof braucht, oder 20 Minuten einrechnen muss um von dort zur Hauptschule zu kommen, dann verändert dies das ganze alpbacher Zeitmanagement.

 

Dennoch gab es den einen oder anderen Programmhöhepunkt, zu dem ich es trotz eingeschränkter Bewegungsgeschwindigkeit geschafft habe: hochspannend war etwa das Kamingespräch mit Gunter Pauli. Dieser hatte zeitgleich mit dem Fußballturnier am Vormittag an einem Diskussionspanel zum Thema Bioökonomie mitgewirkt, und hat im Zuge dessen einen solchen Eindruck hinterlassen, dass alle TeilnehmerInnen des Forums darüber sprachen und ganz spontan (innerhalb von etwa einer Stunde) das Kamingespräch organisiert wurde. Zunächst erzählte er von seinen Projekten, welche mitunter beinahe an Wunder zu grenzen scheinen, wenn er etwa Papier aus Stein macht oder die Erdölindustrie durch Disteln ersetzt. So verwunderte es nicht, dass er auch die Frage gestellt bekam, ob er plane, demnächst Wasser in Wein zu verwandeln. Was er allerdings verneinte („so gut bin ich nicht“). Davon abgesehen motivierte er die NachwuchsunternehmerInnen durch unorthodoxe Zugänge wie etwa: „Business Plan? Brauchen Sie nicht!“ Klar, dass das für viele eine erfrischende Abwechslung vom Wirtschaftsstudien-Alltagstrott darstellte.

 

Später schaffte ich es - mit gewisser Mühe - bis zur Hauptschule, um dort die Einführung in das diesjährige Simulation Game zu verfolgen. Dabei geht es darum, EU-Entscheidungsprozesse zu simulieren, speziell die Dynamiken zwischen dem Europäischen Parlament und dem Council of Europe, und auch Einflussnahmen von Interessensvertretungen und den Medien nachzuvollziehen. Während sich die Einführung noch etwas trocken ausnahm, sollte sich das Spiel im weiteren Verlauf als spannend und aufschlussreich herausstellen - insofern hat es sich ausgezahlt, die Straße zur Hauptschule hinabzuhumpeln.

 

Bei allen Unannehmlichkeiten meiner Fußverletzung führte sie zu einer spannenden Erkenntnis: bereits mit dieser minimalen Einschränkung waren die Möglichkeiten erstaunlich beschränkt, sich im - nicht unbedingt ganz barrierefreien - Alpbach zu bewegen; und vor allem die Wahrnehmung der eigenen Möglichkeiten (etwa die Möglichkeit, zwischen zwei Veranstaltungen ins eigene Quartier zu gehen, um Sachen zu holen, die man abends benötigt, aber nicht den ganzen Tag mitschleppen will) ist drastisch verändert. In diesem Sinne gilt es wohl auch zu hinterfragen, ob hier in Alpbach die spärliche Präsenz benachteiligter Personen auf ein spärliches Interesse ihrerseits zurückzuführen ist. Wer auch immer das denkt möge sich lediglich einen Bändereinriss zuziehen um zu erkennen, wie falsch diese Sichtweise sein muss.

 

[2015-08-28 | Andreas Wildner]

27.08.2015 | Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und Kerzenlicht im Zuge der Technologiegespräche

Alpbach trauert um ein inspirierendes Mitglied des Forums und ist in Gedanken bei seiner Familie und Freunden. 

 

Vor dem tragischem Ereignis des Tages, starteten die heurigen Technologiegespräche. Franz Fischler, Hannes Androsch, Georg Kapsch, Harald Mahrer, Alois Stöger und Gerald Gross eröffneten die Diskussion über Österreichs Weg zum „Innovation Leader“ in Europa. 

 

Ein spannendes Panel mit Peter Post, Matthias Scheutz, Roland Yves Siegwart, Ingolf Wittmann und Rainer Esser gaben einen Einblick in unser zukünftiges Leben mit der Maschine und erörterten wie Industrie 4.0, vernetzte Maschinen, 3D Drucker und Roboter wie mechatronische Ameisen & Vögel nicht nur die Industrie sondern auch unseren Alltag verändern. Abschließend wurde von Werner Damm, Radu Grosu, George Pappas, Detlef Zühlke und Robert Clark über die Entstehung, Kontrolle und Zwecke von Cyber Physikalische Systemen diskutiert. 

 

Noch vor jeglicher Diskussion um 4:00 Nachts startete der Club Alpbach Niederösterreich zum Gratlspitz um Sonnenaufgang und den dadurch golden schimmernden Inn vom 1899 m zu genießen. Neben alpinistischen Höchstleistungen überzeigten die heurigen Stipendiaten außerdem durch kulinarisch und gesanglich bei Gipfel-Palatschinken und einem sechsstimmigen „In die Berg bin I gern!“  Video

 

Um 20:00 verstummte das Dorf der Denker und versammelte sich um die dunkle Nacht mit Kerzen zu erleuchten.

 

[2015-08-27 | Philipp Kamaryt]

26.08.2015 | #BlogOfAlpbach #AgeOfHashtagging

•     Aufstehen nach nur 4-einhalb Stunden; #ShortOfSleep #morgenmuffel #SpiritOfAlpbach
tl_files/BILDER/Alpbach-2015/AW1.png•      Auf zum Kongresscenter, Eröffnung der Hochschulgespräche. Saal zum Bersten gefüllt.  #highereducation #optimism
 
•      Tanzperformance von Eva Müller. Gänsehaut. „What does it feel like to be in this space of inequality?“ #CultureFirst
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•      Mitterlehner: „Alle Menschen sind von Geburt an ungleich.“ „Es gibt kein Recht auf Gleichheit für alle, es gibt nur ein Recht auf Vielfalt.“ „Ungleichheit ist der Motor für Wirtschaft“. #InEquality
 
•      James Cote’s Keynote: „1. Don’t try to fix working class“ #SelfDetermination „2. properly fund mass systems“ #HigherEducationFunding „3. hold everyone to high standard and recognize alternative forms of ‚success‘.“ #Bildungsinflation
 
•     Waiting for a Fireside Talk with Harald Mahrer. #FiresideTalks Mahrer: „Wir müssen aufwachen. Debatten anders führen. Chancen entdecken.“#mundaufmachen #utopia
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•      Eröffnung der Rechtsgespräche. Brandstetter spricht von unantastbaren Grundrechten. Auslegungssache. #Selbstbeweihräucherung Nina George stellt fest: „Wörter machen Werte.“ und kritisiert Verschleierung problematischer Umstände durch Wortneuschöpfungen. #LanguageMatters
 
•      „Some inequalities are more equal than others. Today, for example, gay rights are much more publicly discussed and accepted than workers’ rights and redistribution“. #UnusualViews
 
•      Nach 8 Stunden Vorträge etc. mal ausatmen beim Talente-Cocktail im Böglerhof. Molekulare Küche; Almdudler-Basilikum-Sphere & Himbeerkaviar: mal ganz was anderes. #FoodOfAlpbach
 
•      Special Lecture mit Jeffrey D. Sachs. Der Saal zum Bersten gefüllt, und es zeigt sich warum: inspirierend, motivierend, hoffnungsgebend. Ein guter Ausklang des heutigen Tages. #HopeForTheFuture
 
•      Heute nicht zu spät schlafen gehen… morgen um 4:00 wandern auf den Gratlspitz. #HikingAtAlpbach 

 

[2015-08-26 | Andreas Wildner]

26.08.2015 | Von der Angst etwas zu verpassen

Das Ende der Seminarwoche wurde von uns allen mit einem weinenden und einem lachenden Augen begrüßt: Einerseits bedauerten wir, dass die sehr spannenden Diskussionen und Inhalte ihr Ende hatten, andererseits freuten wir uns auf die verschiedenen Programmpunkte, die uns die restlichen zwei Wochen erwarteten. Parallel an diesem Tag verliefen die Inhalte der Gesundheitsgespräche, wo vor allem die Implementierung der 24h –Hotline und der Privacy- Aspekt der vermehrten Digitalisierung im Medizinbereich Thema waren.

Am Abend stand der erste Empfang von vielen vor der Tür: Die Hochschulkonferenz und die Presse luden in den Alpbacher Hof ein.

Mein bisheriges Fazit zu Alpbach: überwältigend. Das Angebot am Europäischen Forum ist ein Wahnsinn: Zu jeder Tages- und Nachtzeit kann man Gesprächspartner für interessante Diskussionen finden, das Kulturangebot reicht von Theaterstücken zu Vernissagen zu Musikaufführungen und vom normalen Tagesprogramm brauche ich erst gar nicht anfangen. Die Angst etwas zu verpassen ist groß, allerdings ist jeder einzelne Programmpunkt schon ein Highlight in sich. Langweilig wird es einem in Alpbach sicher nicht. 

 

[2015-08-26 | Laura Waltersdorfer]

25.08.2015 | Letzter Tag der Seminare

 

Ein letztes Mal läutete der Wecker um 8:30, um leicht verschlafen, aber (halbwegs) rechtzeitig in Richtung Hauptschule – wo die Seminare stattfanden – aufzubrechen. Alle von uns belegten zwei Seminare aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Makroökonomie über Philosophie bis hin zu Kosmologie und konnten so über die letzten sechs Tage tiefer in eine bekannte Materie eintauchen oder auch in ein komplett neues Feld hineinschnuppern.

Ich selbst besuchte am Vormittag das Seminar zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und nachmittags jenes zum UN-Sicherheitsrat. Neben all den großteils spannenden Vorträgen und Diskussionen, gab es zwei persönliche Highlights für mich: Erstens als Gertrude Tumpel-Gugerell (lange Zeit im Direktorium der EZB) heute am letzten Tag des Seminars fast zu Tränen gerührt über das europäische Projekt sprach, an dem sie selbst seit 20 Jahren mitarbeitet. Zweitens das Kamingespräch mit Jeffrey Delaurentis, Botschafter der neu eröffneten US-Botschaft auf Kuba, bei dem er über die langwierigen Verhandlungen gesprochen hat, die schließlich am 20. Juli zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba geführt haben, sicherlich ein historisches Ereignis. Umso erstaunlicher, dass er sich dennoch die Zeit genommen hat, für eine Woche nach Alpbach zu kommen.

Heute Abend gehen dann einige von uns zum Empfang der Presse, ehe bei der anschließenden Party der IG Wien das Ende der Seminarwoche gefeiert wird. Denn morgen können wir uns somit endlich ein wenig ausschlafen, bevor es so richtig mit den Hochschulgesprächen losgeht. 

 

[2015-08-25 | Christian Strobl]

25.08.2015 | Der letzte Tag der Seminare

Kaum zu fassen wie schnell die Seminare vorbeigingen; vor allem wenn das Gefühl besteht noch weiter ins Detail  gehen zu wollen, Diskussionen zu führen und sich mit Kollegen unterschiedlicher Disziplinen austauschen zu wollen. Es ist bemerkenswert wie sich Ansichten und Einschätzungen in solch kurzer Zeit weiterentwickeln können. Abgesehen von den Seminaren und dem restlichen spannenden Programm (Generation Bewegunsmuffel-Alternativen zum erhobenen Zeigefinger), ist es spannend zu beobachten wie schnell sich außergewöhnliche Freundschaften in unserer Stipendiatengruppe entwickeln. Jeden Tag wächst die Gruppe enger zusammen. Meine Mitbewohnerinnen und ich haben heute zusammen gekocht und währenddessen bereits geplant, was wir abends für ein paar unserer Kollegen zubereiten können, um gemeinsam einen gemütlichen Abend zu verbringen. Denn wie uns schon vorhergesagt, ist der Lederer ein Ort an dem jedem die Türe offen steht. Natürlich wollten wir nach unserem köstlichen Dinner einen Verdauungsspaziergang unternehmen und landeten beim Clubbing im Hallenbad der IG Wien. 

 

[2015-08-25 | Constanze Bannholzer]

24.08.2015 | Curious

Wenn es darum ginge, jemanden einen Tipp zu geben, um Forum Alpbach wirklich intensiv und in all seinen Facetten zu (er)leben, dann wäre es folgender: Be Curious!- Sei neugierig. Meistens wird dieses Adjektiv nur Kindern zugeschrieben, selten ist die Rede von neugierigen Erwachsenen.

Doch genau das ist die Essenz von Forum Alpbach: Neugierde zu entwickeln, aus seiner Komfortzone, seiner Branche, seinem Wissens- und Hochschulhintergrund herauszugehen und sich zu Themen hinreißen zu lassen, mit dem man sich bisher noch nie beschäftigt hat. Weil sie langweilig wirkten, man keine Zeit hatte, es keine passenden Gesprächspartner gegeben hat oder man schlichtweg sich noch nie darüber Gedanken gemacht hat.

Genau dieser Schritt, kitzelt unsere Neuronen und führt zu neuen Synapsenbildungen, oder in anderen Worten zur Entstehung von kreativen Denkprozessen.

 „Tue was du immer getan hast und du wirst bekommen, was du immer bekommen hast“. Dieses Zitat darf man sich vor Augen halten, wenn wir nach neuen Lösungs- und Strategieansätzen suchen, egal ob in der Wirtschaft oder im Gesundheitsbereich.

In diesem Sinne: Challenge yourself - go out, be curious, ask questions you never asked, think creative and become innovative! 

 

[2015-08-24 | Lisa Hasenöhrl]

24.08.2015 | Alpbach-Modus und Waschpulver

Der Morgen begann wie immer früh. Doch das Aufstehen zahlte sich wieder einmal aus. Hitzige Diskussionen über Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung am Vormittag, kritische Betrachtung der neuen Technologien am Nachmittag. Ganz im Alpbach-Modus diskutierten wir auch während des Mittagessens im Hallenbad weiter. Und am Heimweg. Und auch sonst überall. Man merkt langsam, wir sind voll und ganz in Alpbach angekommen.

Abends ging es dann mit einem Barbecue im Hallenbad weiter, das von Rose May Alaba musikalisch begleitet wurde. Der darauffolgende Zwischenstopp im Jakober wurde wie immer auch nicht ausgelassen. Der Abend endete schließlich in der berühmt-berüchtigten Waschkuchl, wo wir den Altersdurchschnitt ein wenig zu senken versuchten. Nach ein paar „Waschpulvern“ und Helene Fischer Songs fühlten wir uns bald bereit für unser Bett und traten den Heimweg an. Und so endete der Tag auch schon. Weil sehr viele Stipendiaten extrem motiviert für extrem lande Blogeinträge sind, folgt hier noch ein unnötig langer Abschlusssatz ohne jegliche Bedeutung, damit mein Blogeintrag auf den ersten Blick länger wirkt und ich nicht dem Gruppendruck zum Opfer falle. Viel Spaß beim Lesen.

 

[2015-08-24 | Anna Hahn]

23.08.2015 | Tiroltag in Tracht

Ein weiterer Tag mit fröhlichem Vogelgezwitscher, tiefblauem Himmel und freundlichen Menschen ließ mich und meine Mitstipendiaten energiegeladen erwachen. Einige von uns trugen sogar noch mehr Energie in sich, standen bereits um 4 Uhr morgens auf der Matte um die Wanderung auf das Wiedersberger Horn (2127m) zu bestreiten und am Gipfelkreuz den besonders eindrucksvollen Sonnenaufgang miterleben zu dürfen. Eventuell lag es an der Tatsache, dass der 23. August in Alpbach nicht ein Tag wie jeder andere war, sondern der Tiroltag. Für jene die diese Uhrzeit als unannehmbare Zeit empfanden, begann der Tag mit einer Morgenmesse in der Kirche von Alpbach mit Kardinal Schönborn erst um 9 Uhr. Der nicht nur durch Festivitäten gekennzeichnete Tiroltag (wie ein Platzkonzert der Blasmusik und Zusammenkunft am Hauptplatz) wurde zusätzlich mit traditioneller Kleidung geschmückt.

So gut wie alle Stipendiaten sahen diesen Tag als perfekte Gelegenheit ihre viel zu selten getragene Tracht auszuführen. Nach der festlichen Messe trafen wir uns mit unseren Betreuern, um ein nahezu professionelles Fotoshooting durchzuführen. Als Hintergrundkulisse wurde eine saftige Wiese mit der eindrucksvollen Gratelspitze ausgewählt. Nach Fotos in unterschiedlichsten Gruppierungen und witzigen Posen, hatten meine Kollegen und ich leider schon etwas Zeitdruck, wie es in positiver Hinsicht in Alpbach so oft der Fall ist. Wir eilten zu einer weiteren Einheit von spannenden Seminaren, dort beschäftigen wir uns mit dem Thema Food Security & Nutrition, besonders mit der Frage Who are the winners and losers. In einer heute ausnahmsweise kürzeren Mittagspause, gingen Samuel, Anna und ich auf starke Empfehlungen hin, auf Erkundungstour zum Weiherhof. Wie ich nun aus meiner eigenen Erfahrung sagen kann, empfehle ich nur jedem eine köstliche Speise oder ausgezeichneten Kaffee auf der kleinen begrünten Terrasse zu genießen. Den Nachmittag verbrachten wir (nur als Zusatzinformation: fast die Hälfte der Stipendiaten sind in diesem Seminar) zum vierten Male mit dem Thema Digital Divide. Vielleicht wird dir zu diesem Zeitpunkt klar, dass der Tiroltag in Alpbach Programm in Masse geboten hat. Anschließend durften wir dank dem Engagement des Club Alpbach Niederösterreich den spannenden Erfahrungen von Kilian Kleinschmidt im Fireside Talk lauschen. Da uns allen das Programm zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht genug war, kehrten wir im Gasthaus Jakober ein um uns zu stärken und ließen den Abend mit dem herausragenden Solochellisten Friedrich Kleinhapl in der Alpbacher Kirche ausklingen. Dieses Konzert war mein absolutes Highlight des Tages, ich denke dieser Musiker ließ uns alle der Musik näher fühlen. Ein weiterer Tag, an dem ausgesprochen wichtiges Wissen mit uns geteilt wurde, brennende Fragen beantwortet wurden und uns herausragende Musik berührte, geht vorüber. 


[2015-08-23 | Constanze Bannholzer]

23.08.2015 | Morgenstund hat Gold im Mund

Der traditionelle Tiroltag begann für einige von uns mit einem Gipfelsturm auf das nahegelegene Wiedersberger Horn. Da der Reiz natürlich darin lag, der Sonne beim Aufwachen zuzuschauen, klingelte der Wecker schon um 4:30. Noch schnell den Schlaf aus den Augen gerieben und schon fuhren wir mit dem Auto zur Talstation. Dort angekommen, war ich dann doch überrascht, wie viele Forumsteilnehmer das Angebot dieser frühmorgendlichen Wanderung nutzten und mit uns gemeinsam den Gipfel stürmten. Nach kurzem Aufstieg kamen wir rechtzeitig ganz oben an und konnten gegen 6:15 mit dem Lied „In die Berg bin I gern“ die Sonne begrüßen.

 

Wieder in Alpbach angekommen, lud das Apartment „Karwendelstein“ zu Eierspeise und Kaffee. Rasch in Dirndl und Lederhose geschlüpft, ging es auch schon wieder los zu den nächsten Programmpunkten: Heilige Messe mit Kardinal Christoph Schönborn, Eröffnungszeremonie mit Landeshauptmann Günther Platter, Forum Alpbach Präsident Franz Fischler und natürlich mit der Alpbacher Musikkapelle und den Tiroler Schützen.

 

Es folgte ein lustiger Fototermin auf der Schafalm, bei dem wir einige von unseren 100 geplanten Gruppenbildern schießen konnten und gleich danach ging es flotten Schrittes zu den Seminaren in die Hauptschule.

 

Um 17:00 folgte dann mein zweiter Höhepunkt des heutigen Tages: Die Gesundheitsgespräche, die mit einer künstlerischen Darbietung zur UnGleichheit in der Medizin, sowie einer interessanten Debatte über das Thema „Gesundheitspolitik zwischen Nanny-Staat und Neoliberalismus“ eröffnet wurden. Während eines gemeinsamen Abendessens mit zwei anderen Medizinstudenten konnte ich die vielen Aspekte der Debatte verdauen und fiel nach einem anstrengenden Tag gegen 11:00 erschöpft ins Bett.


[2015-08-23 | Christoph Eckharter]

22.08.2015 | Sonnenschein!

Erstmals begrüßt uns gleich am Morgen die Sonne und erweckt den nächsten Seminartag zum Leben. Zwischen den Seminaren zum Thema "Work, Distributon and Crisis in Europe" und "Digital Divide" stärken wir uns im Gasthaus Weierhof - dem wahrscheinlich besten Cafe der Stadt :-).

Plötzlich wieder eine nette Begegnung - der Director des Centers for Entrepreneurship der Cranfield University Shailendra Vyakarnam begrüßt mich herzlich. Ein Zeichen, dass er unser gemeinsames Gespräch über Start-Ups am Donnerstag in Erinnerung behalten hat. Dabei hat er mir nach seiner Podiumsdiskussion über das Camebridge Phenomenon Tipps zum Suchen und Finden von Mentoren gegeben. Hier spürt man schon den "Spirit of Alpbach" wo jeder mit jedem plaudert - bei einem Cafe, zwischen Tür und Angel oder bei Fireside Talks.

Apropos Fireside Talks - heute 17:30 nach den Seminaren der Erste mit Angela Kane, frühere UN High Representative for Disarmanent Affairs. Pünktlich dort, leider zu spät, leider kein Platz, kurzfristiges Ersatzprogramm: Zotteralm!

Mit den Laufschuhen gehts steil bergauf, kurz vor der Zotteralm präsentiert sich Alpbach bei herrlichem Wetter, voll beleuchtet von seiner schönsten Seite.

Gemütlich lassen wir den Abend bei Speckbrot und Löffelmilch ausklingen. So wie der Tag begonnen hat endet er: mit strahlendem Sonnenschein.

Ein herrlicher Tag, eine herrliche Woche, herrliche Menschen.


[2015-08-22 | Michael Schachinger]

22.08.2015 | LIVE TICKER

00:00 Nach einer Wein- und Käseverkostung beim Lederer schrauben wir unser Niveau ein wenig herunter und beschließen, uns zum Tirol Clubbing in den Alphof zu begeben.

 

00:10 Bei einer Raumtemperatur von geschätzten 50°C bereuen wir diese Entscheidung kurzzeitig ein wenig.

 

00:15 Wir versuchen, uns mit Getränken ein wenig abzukühlen. Die Frage des Barkeepers, ob wir den Spritzer „Süß oder Sauer“ wollen, erinnert uns zwar an Halloween, wir verstehen allerdings nicht ganz, was gemeint ist.

 

01:00 Hochstimmung bei den Stipendiaten, sowie der Alpbacher Jugend. 

 

01:30 Mittlerweile hat es geschätzte 80°C

 

02:00 Mein Wunsch, endlich Taylor Swift zu spielen, wird vom DJ mehrmals abgelehnt. Der Abend ist also gelaufen. 

 

02:15 Das letzte Lied erklingt. Bei „I am from Austria“ kommt Sentimentalität auf.

 

02:30 Wir liegen in unseren Betten und berechnen, wie viel Zeit wir jetzt für Schlaf haben. (5Std)

 

07:00 Romana macht sich auf den Weg zu ihrem Morgenlauf. (!!!)

 

07:40 Mein Wecker läutet. Oh Gott.

 

09:00 Seminarbeginn

 

17:00 Seminarende

 

18:30 Zusammenkunft der Hausbewohner Lederer in der Küche. Nach einem streng geheimen Rezept wird die Vorspeise von Viktor zubereitet. Als Hauptspeise Chili Con Carne von Lisa, das sich sehen lassen kann.

 

20:00 Bei ein paar Gläsern Rotwein entwickeln sich mehr oder weniger tiefgründige Gespräche.

 

23:00 Abwasch und Aufforderung zum Schlafen gehen.

 

23:30 Nachtruhe


[2015-08-22 | Anna Hahn]

21.08.2015 | Der Spirit of Alpbach erwacht


[2015-08-21 | Romana Berger]

21.08.2015 | Wahrlich international

International Evening in Alpbach
International Evening in Alpbach

 

Am Ende dieser Woche begrüßte uns nach zwei grauen Regentagen wieder mal die Sonne in Alpbach. Angeregt durch das beeindruckende Panorama von den Klassenräumen aus wurden am zweiten Seminartag die spannenden Vorträgen und hitzigen Diskussionen weitergeführt. Am Vormittag beispielsweise beschäftigten wir uns inwieweit Gene editing und pränatale Eingriffe gehen dürfen, wie sehr diese die Ungleichheit verstärken würde und ob man wirklich alles erforschen sollte was erforschbar ist.

 

Am Nachmittag wurde ein nicht minder wichtiges Thema bearbeitet: Die digitalen Technologien werden unsere Arbeitswelt und damit unsere ganze Gesellschaft umkrempeln. Die Frage ist nur wie genau.

 

Bald werden wahrscheinlich selbst komplexe Tätigkeiten wie Lösen von juristischen Fragestellungen, oder medizinische Diagnosen, basierend auf neuesten Forschungsergebnissen von künstlicher Intelligenz erfüllt werden. Werden Maschinen wirklich Menschen ersetzen? Was nach einer furchteinflößenden Zukunft klingt, könnte aber dazu führen, dass Menschen Routineaufgaben abgegeben können und Zeit haben für wichtigere Aktivitäten.

 

Und am Abend ging es wohl um eines der wichtigsten Elemente des ganzen Forums: dessen Teilnehmer. Genau diese spielten die Hauptrolle am International Evening.

 

Ein spannendes Erlebnis war die Nennung der über 60 Nationen die am Europäischen Forum Alpbach 2015 teilnehmen. Teilnehmer aus Deutschland, Italien, Großbritannien waren naheliegend, doch auch Studenten aus beispielsweise Somalia, Venezuela oder Singapur waren anwesend und verstärkten nur noch mehr die Internationalität dieses Events.

 

Ein anderes interessantes Detail waren die jeweiligen Trachten der verschiedenen Länder, die an diesem Abend ausgeführt wurden.

 

Außerdem trugen acht Redner verschiedene persönliche Geschichten über Ungleichheit vor und riefen uns Zuhörern auf ergreifende Art und Weise wieder ins Bewusstsein, dass Ungleichheit leider auch inmitten von Europa noch viel zu stark vorhanden ist.

 

Anschließend wurde zum Tiroler Clubbing eingeladen, das man gleich nutzen konnte um neu geschlossene Freundschaften zu feiern.

 

[2015-08-21 | Laura Waltersdorfer]

20.08.2015 | Reing'horcht in: Alpbacher Gespräche

A: …noch was zu essen holen, aber da war dann alles schon weg. Na und, wie waren deine Seminare?
B: S’erste war net so super, des hab i gleich in der ersten Pause gwechselt. War a gute Entscheidung, jetzt bin i in an Seminar des interaktiver gführt wird, „The Genetics of Inequality“. Taugt ma voll, wird richtig viel diskutiert. Gentherapie und genetische Verbesserungen sind ja auch a ziemlich kontroverses Thema, sehr emotional besetzt. Und bei dir? Willst a an Tee?
A: Ja, danke. Vom „Global Food Security and Nutrition“ Seminar hab ich bis jetzt einen super Eindruck, nur ist es total voll. Manche Leute haben gar keinen Sitzplatz mehr. Das Thema ist wirklich interessant und die Vortragenden top. Aber das hat man ja bei der Vorstellung gestern schon gemerkt.
   C: Hey, man. Doin’ good? What are you up to now?"
   B: Hi! We will probably go to the pubquiz, but we haven’t decided yet. What about you?
   C: Yeah, not sure. There’s also this Ex-Yu party at Waschkuchl. But I will probably join the puquiz anyway.
   B: Nice! Okay then, see you at the quiz!
   C: Bye!
A: Wer war das?
B: Den hab i bei meinem Nachmittagsseminar kennenglernt, in dem übers „United Nations Security Council“. Sehr interessante Speaker dort, obwohls a wenig viel Frontalvortrag ist. Und der Typ von vorher is a ziemlich leiwander Kerl, kommt aus der Ukraine. Der kann dir vielleicht Gschichten von dort erzählen.
A: Super, den können wir gleich in unser Team nehmen, wir brauchen sowieso noch Leute. Schön, also ab ins Pubquiz?
B: Ja passt, gemma.

 

[2015-08-20 | Bernhard Eichinger]

20.08.2015 | The Dilemma of the Freedom of Choice

16 vielversprechende Seminare, 16 spannende Pitches bei denen man als relativer Neuankömmling auf dem Arbeitsmarkt einmal in die Rolle des Entscheiders schlüpfen darf- die gestrigen Vorstellungen der Seminarinhalte bei der Congresseröffnung erleichterten uns, wie die meisten hofften, nicht unbedingt die Entscheidung. Und noch um kurz vor neun auf dem Weg zum Seminarort, gab es angeregte Diskussionen, Überlegungen und hektisches Durchblättern des Seminarprogrammes, um dann 5 Minuten später doch spontan eine Entscheidung für das Vormittagsseminar zu treffen. Die erlaubten „Joker“ des Seminarwechselns wurden dann jedoch fleißig genutzt, sodass dann am Ende des ersten Seminartages ganz andere Seminare besucht wurden, als  anfangs gewählt. Das Entscheidungsdilemma hat aber noch lange kein Ende und so stellt uns auch das Abendprogramm wieder vor die Qual der Wahl: mit der Vernissage „Simply Alpbach“ der Künstlerin Eva Schlegel, dem Pubquiz des Club Alpbach aus Burgenland und den ersten Parties der Ex-Yu in der Waschküche sowie der Eröffnung des „Hallenbads“. Doch so gibt es für jeden Geschmack das passende Abendprogramm um das Nachtleben in dem kleinen tiroler Dörfchen auszukosten. 

 

[2015-08-20 | Lisa Hasenöhrl]

19.08.2015 | Der Tag beginnt mit dem Schlafengehen

- unheilvollen Prophezeiungen zufolge nicht ungewöhnlich im schönsten Dorf Österreichs.

In Gesprächen vertieft die Mitte der Nacht überschritten, hämmert nun schon das Sandmännchen an der Tür, man möge sich doch endlich auf’s Ohr hauen. Es wird gehorcht; geruhsame Stunden später der Griff zu den Laufschuhen: der erste Morgenlauf des Forums - fünf Läufer an der Zahl - beginnt. Nass-kaltes Wetter begrüßt die Schnaufenden in Alpbach - es wird sich den ganzen Tag über nicht verabschieden. Später am Vormittag ist dadurch bei der Besteigung des Wiedersberger Horns die Sicht etwas eingeschränkt (nicht vorhanden). Ein Glücksfall für alle Höhenängstlichen. Wir schreiten den Anstieg hinauf, bereit ein Stück Himmel zu erobern. Begleitet von kuhgleichen Engeln mit kuhglockengleichen Stimmen, sind wir immer darauf bedacht, deren nicht so heilige Tretminen zu umgehen. Das lehrbuchgerechte Gruppenfoto zeigt die Gipfelstürmer vor Gipfelkreuz auf weißem Grund, nebelbedingt. Nach Abstieg und Mittagessen - bei beidem gab es keine Verletzten - ist die Freude über eine warme Dusche immens.

Später am Nachmittag wird das Europäische Forum Alpbach 2015 offiziell eröffnet, der Ernst beginnt. Managing Director des EFA Philippe Narval führt souverän durch die Eröffnung und spielt dem EFA Präsidenten Franz Fischler gekonnt den Ball zu. Die Weltpremiere eines Animationsfilmes von Julia Libiseller rundet diesen Teil ab. Es folgen zwei Eröffnungsreden: Paul Dujardin, seines Zeichens CEO und künstlerischer Leiter von BOZAR in Brüssel, erörtert vor dem Publikum zentrale Fragen aus dem Spannungsverhältnis von Ungleichheit und Kunst. Und Yetnebersh Nigussie (Executive Director, ECDD, Äthiopien), selbst erblindet im Alter von fünf Jahren, hält eine äußerst motivierende Rede über Behinderungen und den Willen und die Kraft, etwas zu bewirken. Dieser Teil wird umrahmt von einem kleinen - aber großartigen - Klavierkonzert des Alpbacher Eigengewächses und Pianisten Johannes Moser.

Anschließend folgt die Vorstellung der Seminare. Jedes Leiterteam bekommt - gewarnt vom nunmehrigen Moderator Klaus Poier (Mitglied des EFA Advisory Boards) - exakt 5 Minuten Zeit, um ihr jeweiliges Seminar zu bewerben. Eine utopische Vorstellung angesichts der vielen akademischen Jahre, die dabei auf das Publikum zukommen.

Ein kaltes Buffet beschließt schließlich die Eröffnung, es folgt gemütliches Beisammensein und die teils schwierige Entscheidungsfindung, welches Seminar nun das Richtige für einen sei. Dann Jakober.

Somit heißt es erneut: Der Tag beginnt mit dem Schlafengehen.

 

[2015-08-19 | Bernhard Eichinger]

19.08.2015 | Ankunft in Alpbach

Der erste Morgen in Alpbach ist ruhig und mystisch. Nebelschwaden hängen über der wunderschönen Landschaft und umhüllen so manche Gipfel. Während ein paar von uns die Morgenstunden für einen Lauf nutzen, genießen die anderen ihre Freizeit. Denn heute ist der Treffpunkt erst um 10:30 für das Überraschungsprogramm. Nach einer kurzen Busfahrt können wir das Ziel erraten: Wir stehen am Fuße des Wiedersberger Horns. Schnell kommen wir mit der 6er-Gondel zur Bergstation. Doch leider umhüllt der dichte Nebel noch immer den Gipfel. Kurz überlegen wir die Wanderung abzubrechen, aber schließlich entscheiden wir uns gemeinsam für den Aufstieg. Kälte, leichter Regen und ein steiler Weg aber auch viele interessante Gespräche begleiten unseren Aufstieg zum Gipfel, der auf 2128 Meter liegt. Mit unserer Leistung und Durchhaltevermögen zufrieden beginnen wir den Abstieg, der in dem Bergasthof Hornboden bei einem gemütlichen Zusammensitzen und gutem Essen endet.

Am Nachmittag sind wir uns guter Dinge und freuen uns auf das Europäische Forum Alpbach, um den „Spirit of Alpbach“ auch persönlich kennen zu lernen. Das Thema des diesjährigen und 70sten Forums ist UnGleichheit und über 700 StipendiatInnen von ca. 70 Nationen sollten daran teil nehmen. Im Erwin-Schrödinger-Saal findet die Eröffnung statt. Nach einem Klavierkonzert von Johannes Moser stellen die SeminarleiterInnen ihre Seminare vor und wir können uns mehr unter den interessanten Titeln und den ersten Beschreibungen vorstellen. Den ersten Tag schließen wir mit einem gemütlichen Zusammensein bei Wein und Jause und noch mit einem Besuch im Jakober ab. Die Vorfreude für die nächsten Wochen ist groß.

 

[2015-08-19 | Theresa Zwickl]

29.07.2015 | Wir bloggen

Bald ist es soweit und wir starten mit unserem Live-Blog vom Forum Alpbach.
 

[2015-07-29]