.blog zum Europäischen Forum Alpbach 2016
1.9.
Unter den Sternen, Arm in Arm, am gemeinsamen Weg nach Hause.
So ruhig und romantisch diese Situation zu zweit sein könnte, so laut und lustig war sie es, als das letzte Grüppchen von uns - ausgehend vom Jakober - am Congress-Zentrum vorbeizog. Für mich war es ein ganz besonderer Abend, war es doch für einige von uns, die schon am Freitag Abreisen würden, die letzte Nacht in Alpbach. Auf der Suche nach günstigen Lichtverhältnissen für eines unserer heiß begehrten Gruppenselfies, fiel mir anhand der blau-gelben Fußabdrücke wieder auf: Wir haben Spuren hinterlassen! Keine Party wäre ohne uns so lustig gewesen, kein Kamingespräch ohne unsere Fragen so angeregt, kein Gratlspitz ohne unsere Besteigung so belebt.
Es war eine ganz besondere Zeit, die sicherlich auch Spuren in uns hinterlassen hat. Ob die Rutschleidenschaft von Hassan, die Zweitidentität des Wachauer Vorzeigepaars Sepp und Mariandl oder das prinzipielle Interesse für Inhalte, die einem davor nicht einmal bekannt waren; Alpbach lies, denke ich, alle neue Seiten von uns entdecken und erleben.
Ich wünsche uns allen, dass diese Spuren noch lange positiv nachwirken und regelmäßig wiederbegangen werden.
Schlussendlich bin ich mit der Gewissheit eingeschlafen, in diesem Jahr zwar ein letztes Mal, jedoch in den kommenden Jahren noch sehr oft an diesem magischen Ort zu erwachen.
(Andras Galffy)
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Ein besonderes, intellektuelles Highlight des Tages war für mich persönlich das ‘Hallenbad Off Space’ Event, an dem leider nur wenige Niederösterreicher dabei sein konnten. Der Club Alpbach London in Kooperation mit dem Off Space Team hat mit ihrem Event das gewöhnliche Kamingespräch etwas in Frage gestellt. Ziel der Veranstaltung war es nämlich, den Stipendiaten und jüngeren Teilnehmern Gehör zu schenken, anstatt der allbekannten Experten moderierten Kamingespräche. Die Zukunft Europas war das übergreifende Thema des Events, es wurde mit viel Enthusiasmus diskutiert. Themen wurden ausschließlich von einzelnen Teilnehmern vorgeschlagen, welche somit zu Diskussionsleitern ihrer eigenen Interessengebieten wurden. Während den Diskussionen stießen dann auch Yanis Varoufakis, Paul Mason und Matthias Strolz hinzu, und lauschten den Gesprächen der Jugendlichen. Diese politischen Stars nahmen nun die Rolle der Zuhörer ein, während die Jugendlichen als Experten die Diskussionen leiteten – eine Dynamik die unglaublich wichtig ist und hoffentlich nach diesem erfolgreichen Pilotprojekt noch bei vielen weiteren Events im Alpbach ‘Off Space’ weitergeführt werden kann.
(Katharina Gugerell)
31.8.
Der vorletzte Tag des EFA 2016 und der letzte Augusttag sind angebrochen und langsam macht sich Abschiedsstimmung breit. Es wird ausgelotet, wer wann wie nach Hause fährt und wie viele vorhaben, auch noch die Closing Party am Freitagabend im Hallenbad zu ihren EFA-Erlebnissen zählen zu können. Leise schleichen sich Alltagspflichten, der bevorstehende Arbeitsbeginn und das kommende Semester in die Gedanken. Dennoch sind wir fest entschlossen, uns die letzten Tage so wunderschön wie möglich zu machen und noch viele Inputs mitzunehmen.
Der Tag startet mit Break-Out Sessions am Vormittag sowie am Nachmittag, durchbrochen vom Kick-Off der Welt.Wirtschaft.Österreich-Strategie von Sebastian Kurz im brechend vollen Hallenbad. Da einmal Kurz an einem Tag zu wenig ist, findet am frühen Abend exklusiv für uns NiederösterreicherInnen ein Kamingespräch mit Sebastian Kurz, bravourös moderiert von Hassan, im Alphof statt. Der Außenminister war im Jahr 2005 selbst Stipendiat des Club Niederösterreichs und erinnerte sich gemeinsam mit uns humorvoll an eine Begebenheit im Lederer. Aufgrund der zu hohen Menschenanzahl bei einer Homeparty sank die Terasse um ein Stück ab und jede Menge Gläser gingen zu Bruch. Als verspätete Entschuldigung brachte der Minister nun 12 hübsch verpackte Weingläser für die Vermieter mit.
Seinen Ausklang fand der Abend nach Bier und Pizza beim Messner im Rahmen der T-Mobile Magenta Night im Böglerhof. Bei kostenlosem Wein wurde auf die neuen Freundschaften getrunken und noch letzte neue Kontakte geschlossen. Langsam (ganz langsam) sind wir bereit, nach Hause zu fahren und freuen uns bereits aufs nächste Jahr!
(Valerie Reif)
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Treffen sich ein Wirtschaftskammerpräsident, ein Gewerkschaftspräsident, ein ehemaliger IHS-Chef und der neue Chef des Münchner ifo Institutes in einer Schule. Kein Witz. Spätestens wenn sich kurz vor Schluss der „Stunde“ noch ein ehemaliger Sozialminister und Präsidentschaftskandidat unter die „Schüler“ mischt, ist klar, dass es das wohl nur in Alpbach geben kann. Hier trifft Sozialdemokratie auf Liberalismus, Wissenschaft auf Praxis, In- auf Ausland, und die mächtigen (meist) Männer von heute auf die EntscheidungsträgerInnen von morgen.
Zwischen den beiden Breakout-Sessions der Wirtschaftsgespräche stellt dann auch noch schnell der Außenminister seine neue Kampagne „Welt.Wirtschaft.Österreich.“ für ein zukunftsträchtiges Österreich vor. Später am Tag sollten wir die noch Gelegenheit bekommen, ihn bei einem Kamingespräch Löcher in den Bauch zu fragen. Den Hauptteil der Fragestunde verbrachten wir mit den höchstaktuellen Themen Migration und Integration. Das Besondere an dem Ganzen: Unser Hassan, der selbst nach Österreich geflüchtet ist, übernahm die Rolle des Moderators. Ein gelungenes Experiment!
Den Abschluss des Tages bildete dann die von einem entsprechend gefärbten Telekomunternehmen gesponserte „Magenta“-Night. Für Nicht-VIPs gab es enttäuschenderweise nur Gratisgetränke und Knabberzeug. Mit der Zeit wird man eben anspruchsvoll in Alpbach.
(Martin Kerndler)
30.8.
Heute stand nicht nur die 15-jähirge Jubiläumsfeier unseres Club Alpbach Niederösterreich und die Party of the Millenium auf dem Programm. Auch zwei interessanten Kamingesprächen konnten wir beiwohnen.
Beim Kamingespräch zum Thema „Der gläserne Steuerpflichtige“ nahmen wir einerseits die Gelegenheit beim Schopf, über Steuergerechtigkeit, das „Wirtesterben“ und die Konteneinschau mit Experten von Deloitte zu diskutieren, wobei manche anschließend feststellten, dass Steuerrecht vielleicht doch nicht immer ganz langweilig ist. Später bekamen wir unter freiem Himmel Einblick in die Welt vom österreichischen Präsident der Caritas Michael Landau, der mit uns unter anderem über die Flüchtlingskrise und Obdachlosigkeit sprach. Ein Fazit daraus ist, dass solch „sozialen Gespräche“ viel häufiger Teil des Programms in Alpbach sein sollten, weil sie uns darauf hinweisen, was wirklich wichtig für den Zusammenhalt einer Gesellschaft ist und wie wir selbst mit gesellschaftlichen Härtefällen in unserem täglichen Leben umgehen können.
Vor Aufbruch zur Party stärkten wir uns anschließend beim Niederösterreich-Empfang mit Essen, Wein und einem Lebkuchenherz in NÖ-Farben, bevor es auf die Tanzfläche im Hallenbad ging. Dort erhoben wir unser Glas auf das 15-jährige Bestehen das Club Alpbach Niederösterreich und auf die nächsten 15 Jahre!
(Karoline Lutz)
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Mit Beginn des heutigen Tages fieberten so einige von uns – mich selbst eingeschlossen – dem nahenden Abschluss der politischen und Rechtsgespräche hin und waren bestrebt, den Tag und sein reichhaltiges Angebot an Inhalten besonders großzügig auszuschöpfen. Außerdem bot man uns mit der Eröffnung der Wirtschaftsgespräche viele weitere spannende Inhalte zu eben diesem Thema. Zunächst durften wir aber einmal ein ausgiebiges Frühstück mit Vertretern der Firma Deloitte im wunderschönen Alpbacherhof genießen, ihren kurzweiligen Äußerungen zu aktuellen Entwicklungen im Steuer- und Finanzrecht lauschen und uns so auf den Tag einstimmen.
Den Höhepunkt des Tages bildete, wie ob der Awesomeness Niederösterreichs schwer verwunderlich, der NÖ Empfang im uns mittlerweile wohlbekannten Hotel Alphof. Schick und schneidig wie gewohnt schmissen wir uns ins Getümmel und labten uns am ausgiebigen Buffet inmitten der von politischer, wirtschaftlicher und sonstiger geballter Macht geschwängerten Atmosphäre. Im Anschluss folgte der Ausklang des Tages im Rahmen des von unseren Betreuern veranstalteten Clubbings im ebenfalls mittlerweile wohlbekannten Hallenbad; dass auch diese Festivität ob der Awesomeness ihrer Organisatoren alles andere dort Stattgefundene in den Schatten stellte, bedarf an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterung.
(Roman Friedrich)
29.8.
Nachdem am Vortag die politischen Gespräche eröffnet wurden, tauchten wir gleich in der Früh in die innenpolitische Szene ein. Im morgendlichen Kamingespräch mit Innenminister Wolfgang Sobotka konnten rennende Fragen rund um Asyl, Terrorgefahr und Sicherheitspolitik diskutiert werden.
Danach standen die Breakout Sessions zu den Politischen Gesprächen auf dem Programm. Hier hatte man wieder die Qual der Wahl: In welchen Workshop sollte man gehen? Im Angebot standen am Vormittag neun, am Nachmittag ganze zehn unterschiedliche Workshops. Ein Titel und eine Kurzbeschreibung müssen als Grundlage für eine Entscheidung reichen. Für mich wurden es dann die Themen „Digitalisierung und Politik“ sowie „Klimawandel, Katastrophen und Migration“, die mir jeweils neue Einblicke brachten. Die Breakout Sessions sind für uns eine willkommene Abwechslung zu den Gesprächen, weil man dort näher und direkter mit den Expertinnen und Experten in Kontakt und in kleinen Runden auch wirklich ins Gespräch kommt.
Am Abend stand eine genauo interessante wie lustige Veranstaltung auf dem Programm, und zwar „Satire und Politics“. Auf Einladung des Ökosozialen Forums unterhielten sich deren stv. Vorsitzende Europa-Abgeordnete Elisabeth Köstinger und der Gründer der Satireseite „Tagespresse“ über die Möglichkeiten, Grenzen und auch den wertvollen Beitrag von politischer Satire. Es war ein auf der einen Seite – auch dank des Moderators – recht launiger Abend. Auf der anderen Seite konnten wir hinter die Kulissen des politischen Betriebs genauso wie hinter die eines erfolgreichen jungen Unternehmens schauen. Nach einem so intensiven Tag ging es zum Ausklang wieder mal in den „Jakober“ – dank vieler für die Politischen und Wirtschaftsgespräche neu angereisten Gäste an diesem Abend ein echter Hot Spot, an dem wieder viel Netzwerken und Diskutieren möglich war.
(Thomas Amon)
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Am Morgen gab es eine Reihe von Breakout sessions, von denen man sich eine auswählen konnte. Meine war zum Thema ‘Digitalisation and Politics’: In der ersten Hälfte haben einige Experten ihre Arbeit in dem Bereich präsentiert (eine aus Harvard, ein ehemaliger Wahlkampfleiter und eine Journalistin), während in der zweiten Hälfte kleine Gruppen gebildet wurden, in denen zu Themen diskutiert wurde, die von den Teilnehmern selbst bestimmt werden konnten. Ich selber habe eine Gruppe gebildet zu der Fragestellung “Was zeichnet eine professionelle Social Media Strategie aus?”. Interessante Inputs hierzu kamen von zwei anderen Mitgliedern meiner Gruppe, die sehr stark in der Social Media Arbeit einer Partei involviert sind.
Am Nachmittag organisierte das Ökosoziale Forum ein Event, bei dem der Gründer der Tagespresse über seine Arbeit gesprochen hat. Dank der überaus großen Bekanntheit der Tagespresse war der Saal im im Hotel Alpbach komplett voll. Die Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Elisabeth Köstinger, vertrat das Ökosoziale Forum. Im selben Hotel, aber etwas später, startete ein Kamingespräch mit Yanis Varoufakis, der in seiner Analyse zur derzeitigen politischen Situation, einen Vergleich mit den Geschehnissen vor dem zweiten Weltkrieg gezogen hat. Er forderte seine Zuhörer auf zu überlegen, welche Ratschläge wir den Bürgern im Jahr 1930 geben würden und diese selbst zu befolgen. Er schlug vor, dass man sich im Rahmen seines neuen Projekts ‘diem25’ an der Ausarbeitung von unterschiedlichen Konzepten zur Revitalisierung Europas beteilige.
(Lukas Fuchs)
28.8.
Anschließend an das gestrige Gesudere meinerseits über die sommerliche Wetterlage in Alpbach darf ich verkünden, dass es geregnet hat.
Es geschah während wir in Picknick - Stimmung auf der Wiese beim Hallenbad saßen, über uns die letzten Sonnenstrahlen, neben uns kleine Katzen und um uns die voluminösen Wolkenberge, die ihren Weg ins Tal machten.
Es brachte auch ein jähes Ende zu unserem zweiten Kamingespräch des Tages. Landwirtschaftsminister Rupprechter sprach gerade über das „Bioland Österreich” als ihm grollender Donner gnädig die Redezeit verkürzte.
Das natürliche Tagesthema wurde am Vormittag von der Abgeordneten zum Europäischen Parlament Elisabeth Köstinger und ihrer Sicht auf die Europäische Union, Frauen in der Landwirtschaft und die Probleme mit der europäischen Bürokratie gesetzt. Wir verliehen dieser Richtung ihre angemessene Bedeutung, in dem wir nachhaltig und waste-free das Buffet von Essbarem erleichterten.
Da aller guten Dinge drei sind, schloß der Tag mit einem firesidetalk mit Nathalie Tocci, Special Advisor of the UN Security Council, und einem überwältigenden Einblick in die südlichen Grenzen Europas und den Krieg in Syrien.
Der Regen hat sich übrigens nicht durchgesetzt. Unser abendlicher Weg zum Jakober war lau und trocken und mit Aussicht auf Bier Sonnenschein.
(Franciska Göweil)
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Die lang ersehnte Abkühlung ist nun endlich eingetreten. Man möchte meinen, dass damit alle zufriedengestellt wären, doch liegt es wohl in der Natur des Österreichers an allem etwas kritisieren zu müssen. Nichts desto trotz startet unserer Club voller Begeisterung zum Kamingespräch mit Elisabeth Köstinger. Bei einem Picknick in der Wiese vor dem Hallenbad lauschten wir ihrem Vortrag, der mit viel Herzlichkeit und Begeisterung versehen war. Eine unglaublich engagierte und natürlich gebliebene junge Politikerin wie ich meine.
Am Nachmittag gab es ein kleines, feines Zusammentreffen unseres Clubs. Die Festschrift wurde vorgestellt und wir nutzen die Zeit, um einige der uns bisher noch fremden Wiederkehrer näher kennenzulernen.
Das Kamingespräch mit Landwirtschaftsminister Rupprechter bekam seinen persönlich Touch durch kleine verspielte Katzen und einer davon sehr begeisterten Nora verliehen. Schön, wie sich Kinder an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen können.
Den Abend verbrachten wir im CCA, wo uns die Roma-Musik tanztechnisch einiges abverlangte. Wie beinahe jeden Tag statteten wir auch unserem Lieblingslokal, dem Jakober, einen Besuch ab. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Nacht oder in Anbetracht der Uhrzeit wohl eher einen guten Morgen.
(Ines Denk)
27.8.
Jung trifft Alt – der Samstag stand ganz im Zeichen der Gemeinschaft des Clubs Niederösterreich. Fesch herausgeputzt für den Fototermin, trafen am Samstag zahlreiche Alpbach Generationen aufeinander. Die Wiederkehrer die das Forum schon viel zu sehr vermisst hatten und ihm auch heuer nicht fern bleiben konnten haben die Frischlinge gleich mit Klatsch und Tratsch der letzen Jahre versorgt – manche Dinge ändern sich eben nie in Alpbach. Nachdem sich Jung und Alt in verschiedensten Posen in Szene gesetzt haben und hoffentlich ein paar schöne Fotos gelungen sind, gings gemeinsam weiter auf die Zotteralm. Nach dem kurzen Fußmarsch zur Alm wurden dann alle mit Kaiserschmarrn und Speckbrot versorgt – man bemerke die besonders ‘kleinen’ Portionen. Die allbekannte Löffelmilch wurde wieder en masse verzehrt, wobei uns das Geheimrezept wohl für immer verborgen bleiben wird – wir löffeln trotzdem gerne weiter. Später gings dann zur Speakers Night, bei der uns die kreativsten, jungen Köpfe Alpbachs ihre Ideen mit viel rhethorischem Können präsentierten. Danach ließen wir einen weiteren Abend im ‘Hallenbad’ beim Styria Clubbing ausklingen.
(Katharina Gugerell)
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Der Morgen begann mit dem Mobility Breakfast, bei dem Menschen aus der Mobilitätsbranche über ihr Leben und ihre Karrieren erzählt haben. Ein zusätzlicher Ansporn zum frühen Aufstehen war der Breakfast Aspekt und die Qualität der Repräsentanten aus den Branchen. Obwohl ich mich selbst nicht für eine Karriere in dieser Branche begeistern konnte (Was ist Mobilität? “Immer wenn irgendwas von A nach B, geht es um Mobilität”), gab es doch durchaus hilfreiche allgemein gültige Lebensweisheiten.
Gerhard Eschelbeck, ein Österreicher der sich bis zum Security und Privacy Chef bei Google hinaufgearbeitet hat, hat einen kurzen Vortrag gegeben. Dies gab mir zusätzlich den Eindruck, dass uns häufig gar nicht bewusst ist, wie viele Österreicher in Top-Positionen auf der ganzen Welt arbeiten.
Den Nachmittag haben wir gemeinsam in der Club Alpbach Niederösterreich Gruppe verbracht, begleitet von einer fast ebenso großen Zahl an Wiederkehren. Nach einem gemeinsamen Photo-shooting, machten wir uns auf auf die Zotteralm, wo sich die diesjährigen Stipendiaten und die ‘alten’ Wiederkehre besser kennen lernen konnten. In der Hütte auf der Zotteralm hat besonders ein Getränk namens ‘Löffelmilch’ erregt: Ein stark alkoholisches Molkegetränk, das heiß serviert wird und das augenscheinlich aus der üblichen Verpöhnung des mittäglichen Alkoholkonsums ausgenommen ist.
Nach der Wanderung hörte ich den kurzen Reden bei der International Speaker’s night zu, die sich allesamt um das Thema ‘Generation what? Generation of empty hashtags or solid values?’ gedreht haben. Die Reden waren relativ kurz (jeweils 3 Minuten), einige haben sich dadurch ausgezeichnet, dass auch fundierte Argumente vorgebracht wurden.
(Lukas Fuchs)
26.8.
Es ist heiß.
Es ist so heiß, dass nach den vergangenen, wettertechnisch eher langweiligen, Tagen jedes Gespräch gleich beginnt: theatralisches Seufzen, halbherziger Versuch sich in irgendeiner Form Luft zuzufächeln und schlussendlich der Ausruf um die Qual der (gefühlt) noch nie da gewesenen 30 Grad.
Also wie gesagt, es ist heiß. Wir befinden uns im Moment mitten in den Technologischen Gesprächen und mit der Verschiebung der Themen gesellen sich in das von Stipendiaten beherrschte Bergdorf nun auch die „echten Menschen”. So schleppen sich heute die doppelte Menge der Anzüge, Etuikleider und Business Casuals den Weg von Kongresszentrum zu Hauptschule rauf und runter.
Um eine Stipendiatin zu zitieren, „Ja, na das ist jetzt nicht mehr so much fun.”
In den Gesprächen herrscht nun echte Kongressstimmung, flipcharts und Grafiken dominieren die Klassenzimmer. In der Breaking Out Session „Radical Innovation” appelliert die Moderatorin an die „Expertise im Raum”. Wir fühlen uns nicht angesprochen.
Abends wechseln wir vom aufgeheizten Klassenzimmer in ein sehr aufgeheiztes Feuerwehrhaus, um Jeffrey Sachs zu lauschen. Der amerikanische Ökonom plaudert gerne aus dem Nähkästchen, redet über die US- Wahlen, die er einen Kampf zwischen „a predictable Hillary Clinton and that other guy, who’s just a crazy narcissist” beschreibt und gibt Anekdoten vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zum Besten. Mit einem „Choose your fights carefully. Learn about it. Get engaged!” schickt er uns wieder hinaus, in die letzte Woche Alpbach.
Im Fall unklarer Anweisungen ruft er ganz am Schluss noch seine email Adresse in den Raum „sachs@columbia.edu”
Der Abend kühlt ab und beseelt mit der Idee der Weltveränderung stärken wir uns am Niederösterreich - Empfang der Technologischen Gespräche mit Marillenknödel und Weißwein. Auch die Revolution will vorbereitet werden.
(Franciska Göweil)
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Für die meisten Stipendiaten startete der zweite Donnerstag etwas verspätet mit einem ausgezeichneten, kostenlosen Mittagessen vor der Hauptschule. Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmer der Technologie-Breakout Sessions in Workshops zu aktuellen Themen von Cyber Security über Open Innovation bis hin zu Versorgungssicherheit.
Pausen waren am heutigen Tag spärlich gesehen, startete doch bald nach Ende der Workshops ein Gespräch mit dem US-amerikanischen Ökonomen Jeffrey Sachs. Neben den „Millenium Development Goals“ reichte die Bandbreite der Themen vom US-Wahlkampf bis zu der Frage nach einer nachhaltigen Alternative zum bestehenden Wirtschaftssystem. Anschließend machten wir uns gleich auf den Weg zur Wiese hinter dem Kongresszentrum, wo bereits eine große Anzahl Studierender gespannt den Worten Rainer Nowaks, Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“, lauschte. Das informell gehaltene Gespräch („wir sind ja unter uns“) stellte für mich bisher den Höhepunkt des Alpbach-Spirits dar: ein hochkarätiger Speaker, der sich aus dem Adjektiv nichts macht, eine ganze Horde an Studierenden, die auf der Wiese sitzen, ein wunderschöner Sonnenuntergang hinter den Gipfelspitzen der umliegenden Berge und eine anregende Diskussion über Politik, Wirtschaft und die Zukunft an sich. Bitte mehr davon!
Der Abend wurde mit Sekt und Kuchen und einem Toast auf das Geburtstagskind Ines eingeläutet. Im Alphof genossen wir danach gutes Essen und einige Gläser Wein zu den zauberhaften Klängen einer Live-Band. Seinen Abschluss fand der Tag wie gewohnt im Hallenbad bevor die letzten Gespräche des Tages im Jakober über den „wirklich letzten“ Spritzern geführt wurden.
(Valerie Reif)
25.8.
Der Donnerstag war ganz vom aktiven Start in den Tag bestimmt. Wir Niederösterreicher traten als Team beim Fußballturnier an und hatten großartige Unterstützung von zwei Schweizer Kollegen. Insgesamt gab es 12 Teams, die in zwei Gruppen geteilt wurden. Nach 5 Spielen, die jeweils 10 Minuten dauerten, gingen wir als Sieger aus der Gruppenphase hervor. In der Finalphase waren die Gegner_innen dann leider doch zu stark und wir wurden insgesamt vierte. Viel mehr als die Platzierung stand aber ohnehin der Spaß im Vordergrund, und der war bei strahlendem Sonnenschein, netten Spieler_innen und durch die Unterstützung von zwei offiziellen Schiedsrichtern eindeutig vorhanden. Nachmittags ging es dann mit Programm im Kongresszentrum weiter. Bei einem Vortrag „Complexity an the New Enlightenment“ war ich etwas voreingenommen und dachte, dass er so ähnlich werden würde wie der am Vortag. Schnell wurde ich jedoch eines Besseren belehrt. Alpbach schafft es durch die große Vielfalt an Vortragenden aus unterschiedlichsten Disziplinen immer wieder neue Blickwinkel zu eröffnen. Das Thema vom anschließenden Kamingespräch gefiel mir auf Anhieb, denn es ging um den Impact des Forum Alpbach in der Welt. Und bei allem Spaß und interessanten Vorträgen und Gesprächen danke ich, dass sich jede_r von uns Stipendiat_innen schon einmal gefragt hat: Was bringt das hier eigentlich? Genau das war das Thema von einem Kamingespräch mit Claudia Gamon und Howard Williamson, bei dem kontrovers diskutiert wurde. Folgende Erklärungen gefielen mir am besten: Alpbach ist das, was jeder daraus macht, und außerdem sollten wir das Forum eher als eine Art Grundlagenforschung gehen, wo es eher um den Input, als um einen messbaren Output geht. Der Tag wurde schließlich durch den Empfang vom Wissenschaftsministerium im Böglerhof perfekt abgerundet.
(Clara Mayer)
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Heute ging es thematisch mit dem Technologietag weiter und dass bedeutet Erfindungen, Innovationen und viele Fremdwörter. Während die einen den Vormittag mit dem traditionellen Fußballturnier verbrachten, bei dem der Club Alpbach NÖ den 4. Platz erringen konnte, haben sich die anderen in andere Sphären begeben. In „Outer-Space“ wurde in einfacher Weise erklärt wie unser Universum strukturiert ist, was es bedeutet einen Exoplaneten zu finden und welche nützlichen Dinge wir durch die Weltraumforschung auch im Alltag realisieren konnten. Abschließend haben wir von der Wiese hinter dem Kongresszentrum auch noch eine Rakete gestartet. Aus sicherem Abstand haben wir den 100 Meter hohen Flug und die Landung mit Fallschirm verfolgt. Nichtsdestotrotz wurden wir gewarnt „If the rocket comes towards you, just go away“ – ein guter Tipp, wie alle fanden ;-)
Am Nachmittag ging es mit einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Politik (Hammerschmid, Leichtfried, Mahrer, Androsch, Neumayer) los, bevor es Inputs von Forschern zur Kybernetik in Energie- und Produktionssystemen gab. Sowohl bei der Solar- und Windenergieforschung, bei der Robotik, als auch bei der Erforschung von immer komplexeren gesellschaftlichen Phänomenen braucht es qualitativ hochwertige und viele Daten, um Berechnungen und Vorhersagen erstellen zu können. Die Technologie und vor allem die Digitalisierung bieten viele Möglichkeiten, aber auch rechtliche und ethnische Herausforderungen, wie in den letzten Tagen immer betont wurde. „Solange die Mikros bei Veranstaltungen nicht funktionieren, brauchen wir aber keine Angst vor der Digitalisierung haben“, wie es Paul K. Liessmann treffend beschrieben hat.
(Martin Groiss)
24.8.
Als wir uns um 03:50 vorm Lederer zur Sonnenaufgangswanderung treffen hört man ein leises „Gestern waren wir um die Uhrzeit noch nicht mal daheim...“. Andere stellen müde fest „Na immerhin sind die Sterne schön!“. Ich selber bin seit der Kanne Tee über die Müdigkeit hinweg und freudig gespannt, was uns am Weg und am Gipfel erwartet. Entgegen dem tollen Mantra, der Weg sei das Ziel, hat beim Gratlspitz definitiv der Gipfel die Nase vorn. Der zweistündige Aufstieg ist zwar weit weniger schlimm als gedacht, aber auf diesen Berg geht man definitiv eher für die unbeschreiblich tolle Aussicht, die man von oben hat. In orange-gelbes Licht getaucht auf der einen Seite, blau-rosa der Horizont auf der anderen, präsentiert sich uns die Tiroler Landschaft frühmorgens von ihrer schönsten Seite.
Dankbarkeit macht sich breit, so etwas erleben zu dürfen, und gleichzeitig auch ein starkes Verantwortungsgefühl für die Landschaft, die uns umgibt. Nach einer Woche im Seminar zum Kohlenstoffkreislauf habe ich neuerlich Feuer gefangen und verspüre den Drang, gewisse Dinge ändern zu wollen in der Welt und der Wirtschaft. Das Wie erschließt sich mir noch nicht ganz, aber ich vertraue auf Inspiration zu einem späteren Zeitpunkt während nach einer mehr als nötigen Dusche zurück im Tal nun die Seminarwoche zum Abschluss mit der Open Space Veranstaltung aufwartet. Dort gibt es die Möglichkeit – aber nicht den Zwang – seine aufklärerischen Gedanken als Themenpunkt anzubieten und diese mit interessierten Stipendiaten in kleinen Gruppen zu diskutieren. Typisch Alpbach hetze ich direkt weiter ins Kongresszentrum, wo die Hochschulsgespräche locken.
Man merkt deutlich, dass die Stimmung und das Umfeld während der Gespräche anders sind als in der Seminarwoche – weniger studentisch, weniger frech und dafür etwas förmlicher. Unser kritisches Denken und oftmaliges Fragen wollen wir uns trotzdem behalten. Das wird auch im BCG Kamingespräch mit Bernhard Bonelli gefordert, wo wir den Berufsstand der Consulter etwas philosophisch betrachten und seine (anti-) aufklärerische Natur erörtern. Als Sahnehäubchen bietet der Abend für einige einen Empfang des bmwfw, andere genießen das Kamingespräch mit der peppigen Ökonomin Mariana Mazzucato, die schon bei der Podiumsdiskussion vor einigen Tagen für Furore gesorgt hat. Ich selbst beschließe nach dem Empfang, dass der Tag nun lange genug war und mich meine Beine nicht mehr tragen. In meinem müden Zustand tröstet der Gedanke ungemein, dass morgen der Wecker endlich einmal nicht läuten muss – „ein Traum“!
(Katharina Klug)
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In der Nacht auf 24.8. bekamen die meisten von uns wenig Schlaf. Zur Abwechslung nicht wegen der abendlichen Gesprächskultur in Alpbach, sondern, da wir bereits zeitig in der Früh, um 03:50, zusammentrafen, um den Gratlspitz zu besteigen. Wie es in Alpbach so üblich ist, waren wir schlussendlich zum Sonnenaufgang ein stark vergrößertes Grüppchen am Gipfelkreuz, nachdem die Salzburger und andere Forumsteilnehmer diesen idealen Tag auch für eine Morgenwanderung nützten. Die Mühen lohnten sich: ein leichtes Dunstfeld über den Tälern, machte mit orange-rötlichen Strahlen den Sonnenaufgang zu einem besonderen Spektakel.
Im Anschluss stiegen die meisten direkt wieder zu den Hochschulgesprächen ab, andere gaben sich nicht mit nur einem Gipfelkreuz zufrieden und planten den Abstieg über einen Nebengipfel des Gratlspitz.
(Andras Galffy)
23.8.
Die erste Woche in Alpbach ist bereits um! Wie schnell die Zeit hier zwischen Seminaren, hitzigen Gesprächsrunden zu den verschiedensten Themen und Tiroltag/Jakober/Filmvorführungen und –diskussionen vergeht, wurde mir heute ganz besonders bewusst.
Neben einem Fireside Talk über Social Impact Investing und einer echt tollen Inszenierung von Shakespeare’s “A Midsummer Night’s Dream“ kennzeichnete den heutigen Tag vor allem das Ende der Seminarwoche. Bei der gemeinsamen Revision und Zusammenfassung dieser wurde deutlich, wie unglaublich viel wir innerhalb kürzester Zeit gelernt haben. Es bleiben die Neugier, irgendwann eine Antwort auf die noch offenen Fragen zu finden sowie die Einsicht, dass komplexe Sachverhalte und die Auswirkungen und Implikationen neuer Erfindungen mit vielfältigem Einsatzpotential „einfache“ Antworten meist nicht erlauben. Vielleicht, so auch ein Fazit aus der Woche, werden diese zukünftig nur interdisziplinär zufriedenstellend beantwortet werden können. Dafür wäre Alpbach – mit seinen zukunftsträchtigen Themengebieten quer durch das Gemüsebeet – jedenfalls ein sehr fruchtbarer Nährboden.
Jetzt noch schnell den Wecker stellen, denn morgen Früh um 4:00 Uhr (omg) geht es rauf auf den Gratlspitz! #spiritofalpbach
(Karoline Lutz)
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Nach den Seminaren ist vor den Gesprächen!
Fünfter und letzter Tag unserer Seminarwoche. Es wurde viel diskutiert, argumentiert und ausgetauscht mit den Studentinnen und Studenten und den Vortragenden aus aller Welt. Wir konnten in dieser Woche wirklich eine Menge neuer Eindrücke aus verschiedensten Themenbereichen, wie etwa Technologie, Wirtschaft oder Religion mitnehmen. Heute wurden in vielen Seminaren nochmals die Erkenntnisse auf Flipchart zusammengefasst, abschließend präsentiert und in der Gruppe diskutiert. Da kam das schöne Wetter gerade gelegen, da viele die Wiese dem Klassenzimmer als Brainstorming Area vorgezogen haben. Nach dieser intensiven aber spannenden ersten Woche stehen nun „die Gespräche“ vor der Tür – und ich freue mich schon auf die Vorträge, Diskussionen und Breakout Sessions rund um die Themen Politik, Wirtschaft und Technologie. Es erwarten uns damit ja auch hautnahe Begegnungen mit Wissenschaftlern, Politikern und großen Denkern aus Europa und darüber hinaus – darauf sind wir alle schon sehr gespannt und wollen jede Gelegenheit zum Nachfragen und Netzwerken nutzen. Selfies inklusive ;-)
Genau eine Woche ist es mittlerweile auch her, dass sich 16 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus unserem schönen Bundesland Niederösterreich auf den Weg in ein kleines Dorf in Tirol gemacht haben. Es war eine Woche voller neuen Erfahrungen, Eindrücke und Freundschaften. Der Tiroltag – heuer rund um die Eröffnung des erweiterten Congress Centrums – und die Rede von Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker war sicher schon ein erstes Highlight für viele von uns.
Die Stipendiaten der vergangenen Jahre haben immer wieder von einem besonderen „Spirit“ in Alpbach gesprochen. Ich wusste anfangs nicht, was sie genau meinen. Doch nach einer Woche kann ich schon verstehen, wovon sie uns erzählt haben. Wissenschaftliche Erkenntnisse, Perspektiven von Studierenden aus anderen Ländern und das Gefühl, dass ein jeder Beitrag wertvoll ist, machen diesen Spirit spürbar. Aber auch die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Menschen – Politiker genauso wie angehende Nobelpreisträgerinnen – abseits der offiziellen Events im „Jakober“ zu treffen und auf Augenhöhe mit ihnen zu diskutieren, das gibt es nur hier. Das Schönste am Alpbacher Spirit, das ich schon in der ersten Woche erleben durfte, sind für mich zweifellos die Begegnungen mit den Studierenden aus so vielen verschieden Ländern und der gemeinsame Wille Europa weiterzuentwickeln auf Basis unseres Friedens. Diese Gemeinschaft fühlt sich hier schnell wie Freundschaft an – und das ist wohl die beste Basis für einen Austausch und eine Zusammenarbeit auch nach dem Forum. Diesen Spirit heißt es aus dem Dorf der Denker mitzunehmen und in ganz Europa zu verteilen. Ich freu mich schon drauf.
(Thomas Amon)
22.8.
Nachdem uns der Tiroltag gestern etwas Abwechslung gebracht hat, starten wir heute, Montag, in die vorletzten Seminareinheiten. Bereits routiniert machen wir uns auf den Weg in unsere Klassenräume der wunderbar hellen Hauptschule Alpbachs. Während sich die einen bereits auf das Ende der ersten Programmhälfte freuen und sehnsüchtig den Gesprächen entgegenblicken, werden die anderen etwas wehmütig, dass sich die Diskussionen in diesen Gruppen bald dem Ende zuneigen werden.
Am Nachmittag erleben wir dann ein besonderes Alpbachereignis: Ein Kamingespräch zum Thema "Water as a human right" wird aufgrund des großen Interesses kurzerhand nach draußen verlegt. In der Mitte des Platzes seitlich der Kirche nehmen die beiden Vortragenden Platz, die Studierenden machen es sich rundherum am Boden bequem, und es entsteht eine sehr lebendige Diskussion zum Thema. Bei Sonnenschein und vor wunderschöner Bergkulisse kommt es zu gutem Austausch, der nur von gelegentlich vorbeifahrenden Motorrädern unterbrochen und von den Kirchenglocken beendet wird.
Abends nimmt der Großteil unserer Gruppe an der Vorführung des Filmes "Future Baby: How Far Do We Go?" teil. Im anschließenden Podiumsgespräch werden viele Fragen und große Problemfelder angesprochen - letztendlich sind sich nur in einem alle einig: es handelt sich um einen absolut sehenswerten Film. Der auch nach Ende der offiziellen Veranstaltung sehr große Diskussionshunger wird in kleineren Runden gestillt, bevor uns nach und nach die Müdigkeit übermannt und uns zurück in unsere Appartments wandern lässt.
(Alexandra Palkowitsch)
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Es ist 06:50 und ich warte noch kurz auf eine Club-Kollegin. Im vielfältigen Programm das in Alpbach angeboten wird übersieht man leider auch schnell manche Aktivitäten. Zum Glück hat mich meine Kollegin aber noch am Abend davor darauf Aufmerksam gemacht, dass heute Morgensport mit dem Bundesheer ansteht. Nachdem der gestrige Abend nicht zu lang wurde war das ideal für uns beide.
Beim Kongresszentrum stand schon alles bereit: Boxhandschuhe, Fitnessmatten, Kettlebells, Sandsäcke und Medizinbälle. Wir teilten uns auf: Meine Kollegin wollte Boxen - ich war eher für Crossfit. Beide Kurse wurden hervorragend von einem Forumsteilnehmer vom Bundesheer geleitet. Vom leichtem Regen ließen wir uns dabei nicht beirren - wir sind ja schließlich nicht aus Zucker. Ich war von der Gruppendynamik begeistert.
Um kurz vor 8 war der Spaß wieder vorbei. Gerade rechtzeitig um in keine zeitlichen Schwierigkeiten zu kommen und einen guten Platz im Seminar zu riskieren. Das frühe Aufstehen hat sich mit Sicherheit ausgezahlt.
(Martin Baumhauer)
21.8.
„Unser Kirchenchor kann einpacken.“ Das war die erste Erkenntnis, die der Sonntag, der letzte der beiden „Tirol-Tage“, mit sich brachte. Immerhin sieben Stipendiaten des Club Alpbach NÖ haben trotz „Tirol Clubbing“, das einige (mehr oder weniger freiwillig) bis in die frühen Morgenstunden wachhielt, rechtzeitig den Weg zur Festmesse gefunden. Nicht so der Erzbischof der Erzdiözese Trento, der den Pfarrer von Alpbach bis zum Gloria die alleinige Hauptrolle überlies. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn da war ja noch der Alpbacher Kirchenchor samt Pauke und Trompeten. Schönere Kirchenmusik ist mir noch nicht zu Ohren gekommen. Kurz und knapp: „Ein Traum!“ und jedenfalls das frühe Aufstehen wert.
Dies blieb aber nicht das einzige Ensemble, das an diesem feuchtkalten Sonntag in Traumwelten entführte. Nachdem Reden geschwungen, die Erweiterung des Kongresszentrums gesegnet und von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker höchstselbst eröffnet worden war, durfte das „European Union Youth Orchestra“ im neuen Schmuckstück von Alpbach, dem Elisabeth-Herz-Kremenak-Saal, aufgeigen. Auf dem Programm stand wie beim ersten Konzert, das ich von diesem wunderbaren europäischen Klangkörper bereits 2011 miterleben durfte, die erste Sinfonie von Gustav Mahler. Wer beim Finale des vierten Satzes noch keine Gänsehaut gehabt haben sollte, wurde spätestens dann übermannt, als die Europahymne intoniert wurde – gemeinsam mit einem Chor aus Stipendiaten und (so schließt sich der Kreis) dem Alpbacher Kirchenchor.
PS: Die durchaus beeindruckende Rede von Jean-Claude Juncker gibt es unter http://www.alpbach.org/en/forum2016/programme-2016/keynotes/ zu sehen.
(Martin Kerndler)
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Der heutige Tiroltag war sehr ereignisreich und stand, wie der Name schon sagt, ganz im Zeichen unserer Gastgeber Alpbach und Tirol. Er startete mit einer Messe und der Eröffnung des Europäischen Forums Alpbach am Dorfplatz, begleitet von der Blasmusik. Die Schmankerlstraße verschaffte uns mal wieder ein gratis Mittagessen, und anschließend durften wir beim Festakt zur Eröffnung des erweiterten Kongresszentrums dabei sein. Dieser war sehr inspirierend, da erst Jean-Claude Juncker eine ansprechende Rede hielt und für diese viel Beifall erhielt, und anschließend das European Union Youth Orchestra Mahlers erste Sinfonie für uns spielte. Dieses großartige Orchester in dieser großartigen Umgebung zu hören, war eine große Ehre und ein toller Abschluss für die erste Woche. Danach durfte ich sogar bei dem Chor dabei sein, der die Europahymne sang. In einem Saal voller glühender Europäer dieses Stück mitgestalten zu dürfen, war wiederum eine sehr schöne Erfahrung. Dann wurden wir bereits vor eine Wahl gestellt, die uns in den nächsten Wochen noch oft begegnen wird: geht man lieber zu einem Kamingespräch mit afrikanischen Stipendiat_innen oder zu einem Vortrag im Zuge der Gesundheitsgespräche zum Thema Genetik und die zukünftigen Entwicklungen. Ich für meinen Teil habe mich für das Kamingespräch entschieden und es nicht bereut. Von Besuchern des Gesundheitsgesprächs habe ich allerdings ebenso nur Positives gehört, und so wurde zum ersten Mal klar, was unsere Betreuerinnen gemeint haben, wenn sie gesagt haben: es ist unmöglich, alles zu besuchen. Diese Woche hatten wir aufgrund der Seminare gar nicht die Möglichkeit, etwas Anderes zu machen. Von nun an wird es nötig sein, sich intensiv mit dem für mich zur Zeit noch kaum überblickbaren Programm auseinanderzusetzen. Und hoffentlich immer eine gute Entscheidung zu treffen, denn so viel ist sicher: die Alternative ist mindestens genauso spannend.
(Clara Mayer)
20.8.
Am heutigen nunmehr dritten Tag der Seminarwoche begab man sich in mittlerweile bekannter Manier um 9 Uhr früh in das als Hauptschule bekannte örtliche Bildungszentrum und ließ sich mit seinesgleichen inspirieren, belehren oder berieseln. In meinem konkreten Fall widmete man sich am Vormittag dem Thema Entstehung, Entwicklungen und Herausforderungen des Eastern Partnership als Teil der europäischen Nachbarschaftspolitik. Ein besonderes Augenmerk galt der Frage, inwieweit die Nichteinbeziehung Russlands in diese Strategie den außen- und sicherheitspolitischen Interessen der EU – sollte es diese in kohärenter Form überhaupt geben – zum Vorteil gereicht und wie sich der Umgang der EU mit der rechtswidrigen Annexion der Krim seitens der Russischen Föderation in dieses Bild einfügt. Im Anschluss an die überaus spannende Einheit nahmen einige von uns die Einladung der beiden hochkarätigen „Chairs“ an, sie zum Mittagessen zu begleiten. Ich landete am Tisch des Spitzendiplomaten Pierre Vimont, der mit bemerkenswerter Offenheit seine Erfahrungen im diplomatischen Dienst, sowie persönliche Einschätzungen zu aktuellen Themen schilderte.
Nach dem Nachmittagskurs, der sich in meinem konkreten Fall dem Thema Lokalregierung in China beschäftigte, folgte der Höhepunkt des Tages: Die Buchpräsentation (Fotoband „Erinnerungen“) von Ex-Bundespräsident Heinz Fischer und seiner Margit im Erwin-Schrödinger-Saal des Kongresszentrums. Authentisch berichteten sie den Hintergrund zahlreicher privater wie offizieller Fotoaufnahmen und standen im Rahmen der Signaturstunde für Fotos – diesmal für unsere eigenen Fotoalben – zur Verfügung.
Den Abend ließen wir mit geselligem Beisammensein und anschließendem Besuch des im Hallenbad veranstalteten Tirol-Clubbings bei Erfrischungsgetränken und Tanzmusik fröhlich ausklingen.
(Roman Friedrich)
19.8.
International Evening mit Sepp und Mariandl
Nach einer kurzen Nacht starteten wir auch heute mit großen Erwartungen in den Tag. Einige von uns durften im Zuge des Seminars „World Water Ressources and Human Well – Being at Risk – Trends, Data und Governance“ dem Vortrag von Rita Colwell und Jan Lundqvist lauschen. So erfuhren wir, dass durch den Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Meere der Ausbruch von Infektionskrankheiten steigt. Laut Rita Colwell führen das Fehlen von Sanitäranlagen und mangelnden Hygienebedingungen zu zahlreichen Erkrankungen und Todesopfern durch Cholera und anderen Infektionskrankheiten – dies lässt sich besonders in Entwicklungsländern verzeichnen.
Highlight des Tages war definitiv, der mit Spannung erwartete International Evening. Amüsante Darbietungen der Clubs und eine großartige Moderation, ließen den Abend viel zu schnell vorübergehen. In ewiger Erinnerung wird uns wohl der Beitrag unseres Clubs bleiben. Nach langen Überlegungen, was wir aufführen könnten und den zahlreichen Proben gelang es uns, in tänzerischer und höchst amüsanter Weise die Herstellung von ausgezeichnetem österreichischem Wein zu erklären. Den Spitznamen Mariandl werde ich wohl nicht mehr so schnell loswerden.
(Ines Denk)
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Brot mit Kernöl aus der Steiermark oder Lokum aus Bulgarien? Oder einfach gleich beides? Vor der Beantwortung dieser wichtigen Fragen standen viele TeilnehmerInnen des Forums gestern Abend im Anschluss an die Selbst-Präsentation der einzelnen Clubs. Die kulinarischen Angebote der Clubs zeigten die Diversität des Forums in einer köstlichen Art und Weise.
Im Laufe des Abends hatte ich auch mein (bis dato) schönstes Erlebnis seit meiner Ankunft in Alpbach. Doch dieses hatte nicht mit Essen oder Trinken zu tun, sondern mit dem Brückenbau zwischen Menschen die vom geopolitischen Kontext eigentlich als verfeindet gelten.
Kurz zu meinem eigenen Hintergrund: Ich hatte vor einem Jahr die Gelegenheit ein halbes Jahr in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, zu verbringen. In Belgrad sind die Ruinen der Nato-Bombardierung von 1999 im Stadtbild immer noch präsent. Die Bombardierung war eine Folge des Kosovokriegs. Ein Konflikt zwischen Serbien, dem Kosovo und Albanien. Die Auseinandersetzung endete mit der Bombardierung nicht und ist immer noch aktuell.
Nun zur Situation im Zuge des International Evenings: Der Umstand, dass ein serbischer und ein kroatischer Club zusammen einen Tisch mit nationalen Köstlichkeiten betrieben haben war für mich vor dem Hintergrund der Jugoslawien-Kriege eine schöne Überraschung. Als sich der Tisch dann aber zu einem Treffpunkt aller ForumsteilnehmerInnen der Balkanhalbinsel entwickelte geschah etwas noch schöneres. Ein Serbe kam mit einem Kosovo-Albaner ins Gespräch und entgegen der vermuteten politischen Differenzen wurden einander die Hände gereicht. Es wurde zusammen getrunken, gelacht und getanzt. Das war für mich der Spirit of Alpbach.
(Martin Baumhauer)
18.8.
„Comfort with Discomfort“ oder wie es sich anfühlt, plötzlich keine Ahnung zu haben
So wie Generationen an Stipendiaten vor uns waren auch viele vom diesjährigen Jahrgang wohl etwas herausgefordert bei der Wahl ihrer Seminare. Zu groß die Auswahl, zu vielfältig die Themen. Nach gründlicher Überlegung oder spontaner Eingebung sind dann aber meines Wissens doch alle in irgendwelche Seminarräume verschwunden um sich dort berieseln, inspirieren oder belehren zu lassen.
In meinem Fall gab’s nach einem kleinen Ausflug in die Welt des Wassers einen Spurwechsel ins Seminar über Biologische vs. Synthetische Evolution. Das Fazit: die Biologie Matura würde ich zum aktuellen Zeitpunkt wohl nicht mehr bestehen. Pure Ahnungslosigkeit hat aber auch Vorteile, weil sie lehrt uns Neugierde und die Tatsache, dass man nie ausgelernt hat im Leben. So hab ich mich den weiteren Vormittag über also darin geübt, trotz meines blanken Unwissens über RNA, Polymerisation oder Hydrierung dennoch Ruhe zu bewahren und einfach alles aufzusaugen. Darum geht’s ja schließlich an so einem Ort wie Alpbach: Pläne über Bord zu werfen, sich kopfüber ins Unbekannte zu stürzen und einfach zu lernen.
Ebenso gehört dazu, dass ich beim Schreiben dieses Blog Posts an meinem sonnigen Platzerl vor der Hauptschule gleich mal unterbrochen wurde von andern Stipendiaten, die ich zuvor im Seminar gesehen hatte oder auch noch nie. Denn – das wird einem schnell klar – hier quatscht einfach jeder jeden an, und das ist gut so.
Zum Drüberstreuen brachte der Abend noch ein Kamingespräch der IG Wien mit Tarafa Baghajati und Omar AlRawi über Islam & Sexualität ehe es zur Niederösterreichisch-Wienerischen Akklimatisation in die Alpbacher Pizzeria ging. Fast schade, dass der mittlerweile traditionelle (kann man nach zwei Tagen schon von einer Tradition sprechen?) Besuch im Jakober anderen Programm-Highlights weichen musste, aber eine Alpbacher Hallenbad Party muss man einfach mal miterlebt haben. Und an dieser Stelle das zweite Fazit des Tages – ein besonderes Shout Out auch an M für seine heutige Aussage „Ich hab ma extra keine Jacke mitgnommen weil in dem Hallenbad wird’s sicher ur heiß bei der Party“: nur wenn was Hallenbad als Location hat, heißt das noch nicht, dass es nicht draußen stattfindet, im gewohnten Nieselregen. Lektion gelernt.
(Katharina Klug)
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Los los los das erste seminar beginnt!
eiskalt ists also nehm ich die winterjacke mit. Ja, die hab ich bis jetzt, abends nur mit mir herumgetragen. morgen ein anderes schichtensystem.
das seminar beyond the maps war grossartig. besonders gut fand ich das sich schon bald diskussionsn ergeben haben und unterschiedliche sichtweisen ausgesprochen wurden. Generell ist meine gruppe sehr aufmerksam dabei, schoen, ich geniesse es und schreibe mit was mir besonders gefaellt. Zu mittag war ein gemeinsames essen mit der zusammen oesterreich akademie geplant - weil unsere grosse gruppe nirgends platz fand haben wir alles wichtige vor dem hallenbad besprochen. neue gesichter, staendig neuer input. dann das theateeseminar mit rada. ich koennte einen 10 seiten text darueber schreiben aber dann wuerd ich hier in der gegenwart zu viel verpassen.... Also kurz: noch viel besser als schon erwartet. Sehr professionell wird uns raum geboten in dem wir ausprobieren koennen was wir noch nie gemacht haben. eine zusammenschweissende stimmung entsteht und jeder ist nach den drei stunden workshop begeistert. dann schaue ich mir die arbeiten und hoere das gespraech zu den arbeiten der klasse fuer fotografie von der universitaet fuer angewandte kunst an. immer spannend weil ich schon in der vergangenheit vieles der zweiten, anderen kunstuni in wien verfolgt habe. Ich kann den stress und die nervositaet meiner kollegen gut nachvollziehen aber auch die freude darueber eigene arbeiten zu praesentieren. Danach gleich weiter zum kamingespraech im schwimmbad ... regt sehr zum nachdenken an, hat sich fuer mich sehr ausgezahlt.
(Nora Severios)
17.8.
ankunft in woergl. Der ganze zug war voll mit leuten die das selbe ziel haben und alle reden nur von einem. Was und wie das wohl wird. und jeder haengt sich gern an jemanden zur orientierung.
Wie wir im shuttelbus vom bahnhof die serpentinenstrasse hinauffahren, sagt die chemikerin neben mir: "jetzt werd ich schon bissl nervoes."
Ich rede mit ihr ueber kunst weil sie wissen will, welche ziele ich innerhalb meines berufs habe.
Aus dem bus raus und zur anmeldung ist schon eine herausforderung, ich treffe leute die ich von einem treffen mit der zusammen oesterreich akademie kenne. Mittlerweile habe ich mich fast durchgehend seit 10 uhr frueh mit leuten ueber alpbach unterhalten und solangsam geht mir die kraft aus noch weiter darueber zu sprechen. Zeit zum orientieren in dem sehr beeindruckenden und schoenen gebaude ist nicht, ich bin spaet dran und die eroeffnungsreden beginnen. schwitzend und fluchend schiebe ich meinen koffer mit ca tausend kleidungsstuecken darin den berg hi auf, finde das zimmer nicht weil ich den lichtschalter nicht finde und im dunklen telefoniere ich mit alexandra die mir hilft den schluessel zu finden. Ok, umziehen, seminarinfos einpacken und mit hunger zum seminarzentrum. die gespraeche haben schon begonnen also setz ich mich lieber an den rand um nicht zu stoeren. Permanent bekomme ich nachrichten ueber whattsapp vom club niederoesterreich und der zusammen oesterreich akademie... Bin froh darueber das wir uns informieren wo wer gerade ist. ich gehe die programmhefte wieder und wieder durch um nichts zu verpassen und die naechsten tage zu planen. ich bin fasziniert von den so unterschiedlich wirkenden menschen um mich, ich komme aus dem beobachten gar nicht mehr heraus und haette gern mehr zeit dazu. Nach dem kurzen teaser zu ein sommernachtstraum von rada freue ich mich umso mehr auf das theaterseminar. heute abend wurde ein treffen von der zusammen oesterreich akademie angekuendigt, und dann - mal schauen.
(Nora Severios)
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Nachdem (beinahe) alle niederösterreichischen Stipendiaten im Laufe des 16. 8. angekommen sind, ging es am ersten ganzen Tag in Alpbach auch schon intensiv los. Um 9:30 fuhren wir mit dem Bus zu einem „Überraschungsausflug“. Leser des Blogs der vergangen Jahre konnten schon vermuten, dass es sich um eine kleine Wandertour auf das Wiedersbergerhorn handelt. Mit der Seilbahn ging es auf 1.850 Meter Seehöhe zu unserem Ausgangspunkt von dem aus wir den Gipfel erklimmen wollten. Auch wenn Nebel und Wolken ständige Begleiter waren und der Aufstieg steiler war als von manchen gedacht, haben wir es alle bis zum Gipfelkreuz auf 2.128 Meter geschafft. Nach einer kurzen Rast, einem Foto und einem Eintrag ins Gipfelbuch ging es auch schon wieder bergab Richtung Dauerstoa Hütte. Wir konnten uns mit Gulaschsuppe, Kaiserschmarrn und Co stärken und waren bereit für die Rückkehr nach Alpbach, wo wir uns für das Europäische Forum Alpbach im neuen Kongresszentrum registrierten.
Mit unseren „Badges“ bewaffnet, blieb uns nur eine kurze Verschnaufpause bis es auch schon zur offiziellen Begrüßung und der Vorstellung der Seminare ging. Die 16 verschiedenen Themen, die alle in Bezug zum Generalthema „New Enlightment“ gestellt wurden, reichten von „Religion and Power“ bis zu „Big Data“. Der Abend endete mit dem Programmpunkt „Brot und Wein“, bei dem es passenderweise Wein und Brot mit Tiroler Speck und Käse gab.
(Martin Groiss)
16.8.
Per Auto oder Zug und Bus machen wir uns auf den Weg nach Alpbach. Während sich die Anreise für die einen problemlos gestaltet, dürfen sich die anderen über eine einstündige Zugverspätung freuen. Es folgt eine kuschelige Busfahrt mit Stipendiaten aus den verschiedenen Clubs aus Österreich und Umgebung. Als Bonus gibt es dann noch einen kurzen Regenguss zur Begrüßung.
Nach Beziehen der Quartiere nutzen ein paar Leute die Zeit, um das Bergdorf Alpbach etwas zu erkunden, sich mit Essensvorräten für die folgenden Tage einzudecken, oder die ersten Lokale unsicher zu machen. Eine gemeinsame Ortsrunde mit anschließendem Abendessen beschließt die ersten Stunden in Alpbach, beziehungsweise eröffnet Nacht 1.
Passend zum Thema "Neue Aufklärung" werden wir heute also nicht nur darüber aufgeklärt, dass man auch in einen vollen Bus immer noch ein paar Leute hineinbekommt, sondern auch bezüglich der Tatsache, dass Alpbach ganz schön gebirgig ist, und es wohl an der Höhenlage liegen muss, dass wir aus der Puste kommen. Voller Hoffnung, dass sich die aufklärerische Kraft des Forums in den nächsten Wochen noch etwas erhöhen wird, freuen wir uns auf die kommende Zeit.
(Alexandra Palkowitsch)
[2016-08-16 | Autor fehlt]
08.08.2016 | Wir bloggen
[2016-08-08]